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Kinder Beim Thema Taschengeld sind drei Dinge besonders wichtig

Welche Regeln es rund um das Thema Taschengeld gibt, wofür Kinder es ausgeben sollten und was Eltern beachten sollten.

Von Sophie Hepach Aktualisiert: 01.03.2024, 10:48
Kindern lernen durch Taschengeld den Umgang mit Geld.
Kindern lernen durch Taschengeld den Umgang mit Geld. (Foto: picture alliance / dpa Themendienst)

Geld regiert die Welt. Dieses Sprichwort benutzen viele Menschen, wenn sie ausdrücken möchten: Mit Geld kann man alles schaffen. Ganz so einfach ist es nicht. Trotzdem spielt es in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Mit Geld gehen wir einkaufen, mit Geld bezahlen wir Rechnungen und Geld verdienen die Erwachsenen für ihre Arbeit.

Auch Kinder sollen lernen, was Geld ist und wie man damit richtig umgeht. Deswegen sollen sie Taschengeld bekommen, wenn es möglich ist. Wie viel ist von Familie zu Familie unterschiedlich. Denn: Nicht alle Eltern können gleich viel Geld an ihre Kinder abgeben. Die Höhe des Taschengeldes hängt außerdem vom Alter des Kindes ab.

Ohne Bedingungen für Kinder

Beim Thema Taschengeld sind drei Dinge besonders wichtig. Welche das sind, weiß Angelika Guglhör-Rudan. Sie ist Expertin für die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen.

In einem Sparschwein kann man sein Geld sammeln.
In einem Sparschwein kann man sein Geld sammeln.
Foto: DPA

Erstens: Kinder sollten ihr Taschengeld regelmäßig bekommen. „Bei kleineren Kindern ist es wichtig, dass sie es wöchentlich kriegen“, erklärt Angelika Guglhör-Rudan. Ab zehn Jahren empfiehlt sie ein monatliches Taschengeld. Denn so können die Kinder lernen, mit ihrem Geld auch über einen längeren Zeitraum auszukommen.

Zweitens: Das Taschengeld sollte bedingungslos sein. Das bedeutet, dass die Kinder immer gleich viel Geld bekommen - ganz unabhängig von anderen Dingen. Taschengeld sollte also nicht gekürzt werden, wenn sie etwa eine schlechte Note mit nach Hause bringen.Drittens: Die Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie mit ihrem Geld machen. „Taschengeld ist dazu gedacht, dass es den Kindern zur freien Verfügung steht“, sagt die Expertin. Das bedeutet aber auch, dass die Eltern nichts nachlegen sollten, wenn das Taschengeld weg ist. So können die Kinder selbst erleben, was passiert, wenn sie alles ausgegeben haben. „Im nächsten Monat überlegt man sich dann vielleicht schon genauer, wofür man wie viel Geld ausgeben möchte“, erklärt die Expertin.

Einwilligung der Eltern ist wichtig

Geld kann man sofort ausgeben. Bei größeren Wünschen kann man es auch sparen, etwa in einem Sparschwein. Ein Sparschwein empfiehlt Angelika Guglhör-Rudan vor allem für jüngere Kinder. „Ab etwa zwölf Jahren ist ein Konto besser geeignet“, sagt die Expertin. Auf ein Konto bei einer Bank kann man Geld einzahlen. Kauft man etwas von seinem Konto, kann man das mit einer Geldkarte tun. Die Expertin erklärt: „Heutzutage wird viel so bezahlt.“ Deswegen ist es wichtig, auch den Umgang mit einem Konto früh zu lernen.

Aber egal, ob ausgeben oder sparen: Wichtig findet Angelika Guglhör-Rudan, dass Kinder beim Taschengeld experimentieren können. Sie sagt: „So lernt man am besten.“

So viel Taschengeld empfehlen Fachleute für Kinder.
So viel Taschengeld empfehlen Fachleute für Kinder.
(Foto: dpa)

Die Fachleute sind sich einig: Die Höhe des Taschengeldes ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass Kinder einen bestimmten Betrag regelmäßig, bedingungslos und zur freien Verfügung bekommen.

Was du mit deinem Geld machen darfst und was nicht, ist in einem Gesetzbuch festgelegt. Das Buch heißt BGB. Das ist die Abkürzung für Bürgerliches Gesetzbuch. Darin steht, dass Kinder ab sieben Jahren Dinge ohne Erlaubnis von ihren Eltern kaufen dürfen. Wichtig ist nur: Es muss ihr eigenes Geld sein. Die Regelung heißt deswegen auch Taschengeldparagraf.

Es gibt aber Ausnahmen! Der Taschengeldparagraf gilt nicht, wenn etwas kostspielig ist. Für Dinge wie ein Tablet oder einen Fernseher braucht man als Kind immer eine Einwilligung der Eltern. Kinder dürfen auch nichts kaufen, was für sie verboten ist. Dazu zählen etwa Zigaretten oder Alkohol.