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Etikette im Restaurant Etikette im Restaurant: Rufen oder Fingerschnipsen gelten als absolutes Tabu

13.09.2007, 14:21

Hamburg/ddp. - Dabei spiele es keine Rolle, ob man Gast beim Italiener um die Ecke oder in einem Nobelrestaurant ist. Während ein zaghaftes "Entschuldigung, Herr Ober" gerade noch akzeptiert werde, habe "Hallo Fräulein" schon lange ausgedient. Hier spreche nicht der Kavalier der alten Schule, sondern jemand, der von Etikette keine Ahnung hat.

"Die Servicekräfte spricht man ausschließlich mit den Augen an", sagt Stilberaterin Schwarz, Mitglied der Organisation Etikette-Trainer International (ETI). Lächeln, freundlich nicken und dies notfalls mit einer dezenten Handbewegung unterstreichen, seien die Mittel der Wahl. Möchte man eine Bestellung aufgeben, lässt man dies den Kellner wissen, wenn er an den Tisch getreten ist. Die eigenen Wünsche quer durch das Lokal zu rufen, erfreue weder Angestellte noch die Gäste an den Nachbartischen. "Es geht immer auch darum, mit seinem Verhalten Rücksicht auf die anderen Restaurantbesucher zu nehmen", betont Schwarz. Schließlich möchte jeder den Abend in Ruhe genießen und in guter Erinnerung behalten.

Die anderen Gäste seien auch erfreut, wenn man das Servicepersonal nicht stundenlang allein in Anspruch nimmt. So sei es erlaubt, die Angestellten des Hauses nach Empfehlungen für die Essenswahl zu fragen. Minutenlang jedes Gericht der Speisekarte gemeinsam durchzusprechen, sei aber definitiv zu viel, betont die Berlinerin. Kellner ließen sich darüber hinaus auch in den wenigsten Fällen für private Geschichten erwärmen. Schließlich sind sie für die gastronomische Gästebetreuung eingestellt.

Um den Abend schließlich erfolgreich zu Ende zu bringen, sollte man höflich nach der Rechnung fragen. Wer meint, man strecke dafür die Hände in die Höhe, reibe die Finger aneinander und schaue gönnerhaft, der irrt. Auch hier gelte: Die Aufmerksamkeit der zuständigen Kellner durch ein freundliches Lächeln zu erreichen und dann ebenso freundlich zu sagen "Zahlen bitte".