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Espresso Espresso: Der Kleine hat viele Verehrer

Von Heidemarie Pütz 25.04.2003, 17:37

Halle/MZ. - Mit Filterkaffee hat Espresso nichts gemein. Bereits die Wahl der Bohnen und deren Röstung machen den Unterschied. In Deutschland ist nach Angaben von Hans-Georg Müller vom Deutschen Kaffee-Verband in Hamburg die klassische Mischung aus den Sorten Arabica und Robusta gefragt.

Da die für Espresso vorgesehenen Kaffeebohnen länger und stärker geröstet werden als für normalen Kaffee, besitzen sie weniger Säure und Koffein, dafür aber einen kräftigeren Geschmack. "Ein Tässchen Espresso hat nur halb so viel Koffein wie eine Tasse Filterkaffee", sagt Isabella Eigner von der Stiftung Warentest.

Bei "Espresso als Dosengericht" - vorgemahlen, vakuumverpackt und neuerdings auch portioniert - schaudert es Rolf Jehring vom Küchenzubehörgeschäft Cucinaria in Hamburg.

Die Bohnen sollten immer erst kurz zuvor frisch gemahlen werden. Daher sei eine Mühle mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk unerlässlich. Der Mahlgrad muss auf die jeweilige Espressomaschine abgestimmt sein. Denn ist das Mehl zu grob, wird der Caffè zu dünn. Ist es zu fein, verlängert sich die Durchlaufzeit, und das Aroma leidet. Die Anschaffung einer Espressomaschine will gut überlegt sein: "Man sollte sich sicher sein, dass man gern und oft Espresso trinkt", gibt Isabella Eigner zu bedenken.

So kostet das Vergnügen eines Heimkochers je nach Funktionsweise zwischen 250 bis 1 500 Euro und mehr. Ob eine Siebträgermaschine oder ein einfach zu handhabender Vollautomat gewählt wird, ist Jehring zufolge eine "emotionale" Entscheidung.

Wer die Zubereitung seines Espressos zelebrieren will, der sollte sich für eine Siebträgermaschine entscheiden. Aber von allein läuft hier fast nur das Wasser. "Beim Automatikgerät bewegt man sich dagegen auf der zuverlässigen Mitte." Bei den neuartigen Patronierungsgeräten, deren Bedienung ebenfalls denkbar einfach ist, kritisiert Isabella Eigner hohe Folgekosten.

Die vergleichsweise kostspieligen Alukapseln mit dem portionierten Espressomehl seien nur von einem bestimmten Hersteller zu beziehen. "Durch vorgegebene Kaffeespezialitäten kann zudem beim Geschmack nicht variiert werden", sagt Eigner. Wenn die Gäste dem puren Schwarzen Cappuccino vorziehen, sollte Milchaufschäumen vorher geübt sein.

Niemals die Milch zu heiß werden lassen, da sie sonst zusammenfällt, rät Jehring. Viel Druck und eine nicht zu hohe Temperatur seien nötig, damit sich das Volumen durch Luftverwirbelung verdoppelt und die Milch in sich cremig ist. Ein geschickter Barista serviert Cappuccino mit Muster auf dem Schaum.