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Es geht um Hundertstel Millimeter

15.08.2008, 20:02

Halle/MZ. - Der 19-jährige Robert Künzer aus Halle hat die Realschule mit guten Leistungen abgeschlossen. So stand der Ausbildung in seinem Wunschberuf Feinwerkmechaniker nichts mehr im Wege. Vom Elternhaus angeregt, hatte er sich schon während seines Zivildienstes beim Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik in Halle für die Ausbildung in diesem Beruf beworben. "Es ist mein Wunschberuf", sagt er. Schon während der Schulzeit habe er gern gebastelt und sich handwerklich betätigt, erzählt der junge Mann. "Und dies kam mir bei der Bewerbung zugute", meint der 19-jährige Robert Künzer selbstbewusst.

"Bei Robert stimmen Vorstellung und Realität überein", meint Ausbilder und Meister Henryk Orlick. Bei diesem Auszubildenden merke man, dass er sich von Anfang an den Aufgaben stellt, selbstständig arbeitet und auch Ideen miteinbringt. Das sei ganz wichtig, so der Meister. "In unserem kleinen Werkstatt-Team muss man sich auf jeden verlassen können." Und der Ausbilder weiß, wovon er spricht. Er selbst hat erst im vorigen Jahr seinen Meisterbrief erworben und kann so sein neues Wissen schnell anwenden und an den Lehrling weitergeben.

Im Fraunhofer-Institut in Halle mit seinen über 100 Mitarbeitern ist Robert der einzige, der in diesem Handwerk ausgebildet wird. Im nächsten Jahr soll ein weiterer Lehrling in diesem Fachbereich aufgenommen werden. Die Anforderungen, die an einen künftigen Feinwerkmechaniker gestellt werden, sind anspruchsvoll. Vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern sollten auf dem Realschulabschluss-Zeugnis gute Noten stehen.

Wer dazu noch handwerklich begabt ist, gern an moderner CNC-Technik arbeitet, und für wen hohe Qualitätswünsche der Kunden selbstverständlich sind, der sollte sich für diesen Beruf bewerben. Die dreieinhalbjährige Ausbildung (die Berufsschule ist in Schönebeck) gliedert sich in Schwerpunkte Maschinenbau und Feinmechanik oder Werkzeugbau. "Der Beruf ist vielseitig und man muss täglich neue Herausforderungen bestehen. Deshalb ist der Feinwerkmechanikerberuf einer der interessantesten Metallberufe", sagt Ausbilder Orlick. "Das Arbeiten auf den Hundertstel Millimeter genau, Qualitätsbewusstsein, eigene Ideen und räumliche Vorstellungskraft sollten sich miteinander paaren, betont der Meister.

Auskünfte erteilen die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Halle unter Telefon 0345 / 2999 210 211

Informationen über den Beruf finden Sie auch im Internet.