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Erwachsene sehen Jugendliche eher skeptisch

23.07.2007, 11:01

Gütersloh/dpa. - Erwachsene in Deutschland sehen Jugendliche eher skeptisch. Sie seien konsumorientiert und tränken zu viel Alkohol, ergab eine in Gütersloh veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung.

Zwar fänden 92 Prozent der Befragten Jugendliche sympathisch. Als deren Eigenschaften nannten sie «konsumorientiert» (91 Prozent), «kreativ» (75 Prozent) und «auf den eigenen Vorteil aus» (64 Prozent). 60 Prozent sehen die Jugendlichen als «tolerant». Befragt wurden im April 1000 Erwachsene ab 34 Jahren.

Den Lebensstil der jungen Generation sehen die Erwachsenen sehr kritisch: Sie tränken zu viel Alkohol, meinen 70 Prozent der Befragten. 61 Prozent sagten, Jugendliche respektierten fremdes Eigentum nicht. Besondere Kompetenz attestierten die Befragten ihnen bei technischen Fragen (90 Prozent). Für die Politik sehen sie das anders: Die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre lehnen 72 Prozent ab. Auch hinters Steuer wollen die Erwachsenen die jungen Leute nicht lassen, ein niedrigeres Führerscheinalter halten rund 85 Prozent für falsch. Auch meinten rund 68 Prozent der Befragten, die Jugendlichen könnten mit Geld eher nicht umgehen.

Den Ergebnissen der Studie zu Folge fordern die Erwachsenen, dass sich die Heranwachsenden gesellschaftlich stärker engagieren. 93 Prozent meinten, dies sei wichtig. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, sagte bei der Vorstellung der Studie: «Erwachsene sollten das gesellschaftliche Engagement junger Menschen stärker anerkennen.» Hierzu solle eine Kampagne der Stiftung unter dem Titel «Vorbilder bilden» beitragen.