Erstmals Ampel-Kennzeichnung auf Lebensmitteln
Berlin/dpa. - Verbraucher in Deutschland können die umstrittene Ampel-Kennzeichnung von Lebensmitteln im Sommer erstmals beim Einkauf im Supermarkt testen. Als erster deutscher Hersteller will der Tiefkühlproduzent Frosta die Ampelfarben bei vier Produkten einführen.
Die Farben rot, gelb und grün stehen für einen hohen, mittleren oder niedrigen Anteil an Zucker, Salz oder Fett. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode sagt: «Die Ampel ist (...) leicht verständlich, sie soll nicht in gut und böse einteilen.» «Wir brauchen eine Kennzeichnung, die insbesondere auch für Familien eine schnelle Orientierung liefert», fordert der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Gerd Billen. Frosta-Vorstand Felix Ahlers sagt, es gehe darum, den Verbraucherwunsch zu erfüllen. Zunächst sollten auf vier von rund 50 Produkten die Nährwerte in Ampelfarben erscheinen. Wenn es aber ein Alleingang sei und es keine gesetzliche Regelung gebe, werde Frosta nach einigen Monaten prüfen, diese Kennzeichnung wieder abzuschaffen.
Andere Hersteller lehnen die Einführung der Ampel-Kennzeichnung bisher ab. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels kritisiert, diese sei nicht objektiv. Rund zwei Drittel der Bundesbürger befürworten nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag von Foodwatch die farbliche Kennzeichnung. In Großbritannien nutzen Hersteller und Händler das Ampel-System freiwillig.