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Einrichtungstipps für Tierhalter: Schonung fürs Mobiliar

Von Aliki Nassoufis 28.06.2007, 07:10

Bonn/Wuppertal/dpa. - Das Sofa zerkratzt, das Elektrokabel angenagt, die Vase zertrümmert - viele Tierhalter kennen das. Doch es ist durchaus möglich, Mobiliar vor Schaden zu bewahren.

«Wer mit Tieren zusammenlebt, muss bestimmte Dinge in Kauf nehmen, aber man kann auch vieles im Voraus beachten und vermeiden», sagt Heidrun Betz vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn.

Katzen lieben grobe Baumwollstoffe, an denen sie ihre Krallen einsetzen können. Die Folge: kaputte Couchgarnituren und herunter gerissene Gardinen. «Deshalb sollte man als Katzenhalter grobmaschige Stoffe meiden und stattdessen lieber auf Mohairstoffe umsteigen», rät André Quinkler vom Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie in Wuppertal. «Darin können sich die Katzen nicht festkrallen.»

Ähnlich sieht es mit Leder aus, erklärt der Verband der Deutschen Möbelindustrie: «Das ist Katzen zu glatt, da gehen sie ungern ran», sagt Sprecherin Ursula Geismann in Bad Honnef in Nordrhein-Westfalen. Ein sicherer Tipp ist das aber nicht, denn manche Katzen machen sich gern an Leder zu schaffen - «und dann wird es umso teurer.» Immerhin lässt sich Kot von herumfliegenden Vögeln von Leder leicht abwischen.

«Teppiche, die aus einzelnen Schlingen zusammengesetzt sind, sind für alle Hunde, Katzen und Kleintiere mit Krallen eher schlecht, weil sie sich in ihnen verhaken können», sagt Quinkler. «Besser sind kurzvelourige Alternativen, bei denen die Schlingen aufgeschnitten sind.» Davon lassen sich auch leichter Haare und Flecken entfernen. Auch Laminat und Parkett ist geeignet. Staub und Haare fliegen dann aber eher umher - das ist für Allergiker nicht gut.

Halter kleiner Tiere wie Kaninchen oder Hamster sollten bei der Auswahl der Möbel Acht geben. «Zur Zeit sind Sofas und Regale mit Füßen beliebt, die teilweise sehr kurz sein können», sagt Ursula Geismann vom Möbelverband. «Da muss man aber aufpassen, dass sich die Tiere nicht darunter zwängen und dann hängen bleiben.» Daher sollten die Möbel direkt auf dem Boden stehen und gerade Sofas von unten komplett dicht sein. «Ansonsten krabbelt ein Hamster bei seiner Erkundungstour hinein und verletzt sich womöglich lebensgefährlich», warnt Geismann - vom zerschlissenen Material ganz abgesehen.

Fenster müssen vor allem für Vögel und Katzen gesichert werden. «Katzen können sich bei dem Versuch verletzen, durch den Spalt des gekippten Fensters zu klettern», sagt Betz. Daher müssen die Fenster geschlossen bleiben oder mit speziellen Sicherungen versehen werden. «Außerdem muss man das Fenster als solches kenntlich machen.» Sonst prallen Katzen und Vögel unter Umständen dagegen. Abhilfe schafft zum Beispiel ein helles Fliegengitter hinter der Scheibe.

Bei Nagern und Vögeln wie Papageien müssen Kabel in Bodennähe gut versteckt werden. «Diese Tiere probieren gerne alles aus, doch bei Kabeln kann das schnell tödlich enden», erklärt Betz. Darüber hinaus sollten alle Tierhalter einige grundsätzliche Dinge beachten: «Wenn Tiere in der Nähe sind, sind Zigarettenkippen und Alkoholreste in Gläsern genauso tabu wie brennende Kerzen.» Auch ein offener Kamin sollte erst ganz abgekühlt sein, bevor wieder Hunde oder Katzen in seine Nähe gelassen werden.