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Diven auf der Blumenbank Diven auf der Blumenbank: Orchideen brauchen besondere Pflege

Von Andrea Löbbecke 11.12.2003, 11:54
Belohnung durch kräftige Farben und edle Formen: Orchideen danken gute Pflege mit ihrer Blütenpracht. (Foto: dpa)
Belohnung durch kräftige Farben und edle Formen: Orchideen danken gute Pflege mit ihrer Blütenpracht. (Foto: dpa) Marion Nickig

Schloß Holte-Stukenbrock/dpa. - Sie ist die Diva unter den Blumen: Die Orchidee besitzt Blüten von einzigartiger Schönheit aber auch einen exklusiven Lebensstil. Die Pflanzen stellen Extrawünsche an Erde, Klima, Licht und Wasser. Wer sich auf die «Star-Allüren» der Orchideen einlässt, wird aber mit der Blütenpracht belohnt.

Zu den beliebtesten Vertretern der Pflanzenfamilie in Deutschland zählen die Gattungen Falterorchideen, Frauenschuh, Cattleya und Kahnlippe. Erhältlich sind auch viele «Züchtungshybriden» - mehr als 120 000 Kreuzungen sind inzwischen registriert. Die «klassische» Orchidee für die Wohnung ist die Falterorchidee (Phalaenopsis).

Auch viele Züchtungen der Gattung Frauenschuh (Paphiopedilum) eignen sich gut für Anfänger. Üppig blühen viele Mitglieder der Gattung Cattleya - meist im rosa-lila-Ton Magenta. Kahnlippen (Cymbidium) können recht große Pflanzen werden und sind eher für den Wintergarten geeignet.

Die Orchideengewächse (Orchidaceae) bilden eine besonders große Pflanzenfamilien mit bis zu 30 000 Arten. Die meisten gedeihen in Asien und Südamerika - vertreten sind sie jedoch in fast allen Klimazonen. Die symmetrisch aufgebauten Blüten der Orchideen bestehen aus drei äußeren Kelchblättern und drei inneren Kronblättern. Eines davon bildet die «Lippe», die als Schuh geformt oder gezahnt sein kann. Bei vielen Arten dient die «Lippe» dem bestäubenden Insekt als Landebahn.

Manche Orchideen haben einen strengen Rhythmus von Vegetations- und Ruhezeiten. «Bei gekauften Züchtungen fällt dies weitgehend weg», sagt Gerd Röllke von der Deutschen Orchideen-Gesellschaft in Schloß Holte-Stukenbrock (Nordrhein-Westfalen). Einige Arten sollten aber in der wuchslosen Zeit in kühleren und in der Wuchsperiode in wärmeren Räumen stehen. Nachts müsse die Temperatur sowieso abgesenkt werden.

Die häufigsten Fehler bei der Pflege werden beim Gießen gemacht. «Für Orchideen gilt der Grundsatz: Feucht, aber nicht nass», sagt Röllke. Steht die Umgebung der Wurzeln unter Wasser, entsteht Sauerstoffmangel und die Pflanze erstickt. Leitungswasser enthält außerdem oft schädliche Salze. Besser eignet sich Regenwasser. «Man kann Leitungswasser auch einige Tage abstehen lassen und nur von oben abschöpfen - dann sind schädliche Stoffe nach unten abgesackt.»

Wichtig für das Wachstum ist ein lockeres und gut durchlüftetes Substrat. Geeignet sind Mischungen aus Torf oder Kokosfasern und bestimmten Rindenteile - versetzt etwa mit Blähton, Styropor oder Steinwolle. Das Licht in der Wohnungen reicht meist für Orchideen aus - im Winter kann an manchen Plätzen eine Zusatzbeleuchtung hilfreich sein. Im Sommer müssen zu sonnige Südfenster beschattet werden.

Informationen: Vereinigung Deutscher Orchideenfreunde, Söllingstraße 53-55, 45127 Essen (Tel.: 0201/23 42 85), Deutsche Orchideengesellschaft, Flößweg 11, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock (Tel.: 05207/92 06 07, Fax: 05207/92 06 08).