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Die Geheimnisse einer glücklichen Partnerschaft

08.05.2009, 14:19

Wien (APA/dpa) - Im Frühjahr und Sommer heiraten viele Paare - damit der Bund fürs Leben auch einer bleibt, gilt es einige Grundlagen in punkto Partnerschaft und Ehe zu beachten.

«Liebe ist kein Himmelsgeschenk. Sie bleibt nur erhalten, wenn man etwas dafür tut», erklärte die Wiener Sexualtherapeutin Gerti Senger. Zur Liebe gehört Freundschaft. «Das ist die Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung», weiß die Psychotherapeutin. Die Partner sollten loyal sein, für einander da sein und einander vertrauen können. Bestehe hingegen nur eine sexuelle Verbundenheit zwischen den beiden, dann sei die Beziehung flach und ohne Bedeutung.

Beziehungsgeheimnis Nummer zwei ist die Übereinstimmung der «Liebesstile». «Die Ausgangslage muss passen», so die Expertin. Eine schwierige Konstellation für eine Langzeitpartnerschaft sei zum Beispiel ein Mann, der es mit der Treue nicht so ernst nimmt und eine Frau, der genau das wichtig ist. Probleme gibt es auch bei der Konstellation Extremsportler versus Couch-Potato. Laut Senger ist es wichtig, wenn Mann und Frau gemeinsame Werte und Interessen - zum Beispiel Reisen, Gartenarbeiten oder Sport - haben. «Das Paar sollte nicht nur sich selbst im Blick haben, sondern gemeinsam den Blick auf etwas richten.»

Ein zärtlicher Blick, eine verstohlene Berührung - in einer Beziehung ist es wichtig, auf Signale des Anderen zu achten. «Jedes Geste, jeder Blick hat eine Bedeutung, ebenso eine erhobene Stimme oder eine gereizte Antwort», so Senger. Besonders wichtig seien «Signale der Verbundenheit» - zum Beispiel Berührungen, einander in die Augen sehen, «Bitte» und «Danke»-Sagen. Sie sollten recht häufig verwendet werden. Doch die Realität schaut leider anders aus: «Das sind Dinge, die im Alltag leider häufig verloren gehen», bedauert Senger.

Eine Prise Humor gehört zu jeder guten Beziehung. «Man sollte lästigen Gewohnheiten, die man bereits erfolglos versucht hat, dem Partner abzugewöhnen, mit einem Lächeln begegnen», erklärte Senger. So ließen sich aufreibende Situationen leichter verkraften - egal ob es sich dabei um die dreckigen Teller in der Abwasch, ein immer wiederkehrendes, nervendes Gesprächsthema oder die Art handelt, wie er aus dem Wasserglas trinkt.

Auch die finanzielle Frage «wer was zahlt» sollte geregelt werden, sonst kommt es zu einem bösen Erwachen. «Für viele ist Geld ein Tabuthema», so Senger. Doch darüber gehöre unbedingt gesprochen, wie sie aus der Praxis weiß. Viele Paare, die zu ihr kommen, streiten um das liebe Geld.

Vor dem Altar stehen bei einer Hochzeit zwar nur Mann und Frau, Realität ist jedoch, dass die Familie mitgeheiratet wird. Deswegen sei es wichtig, ihr gegenüber tolerant und aufgeschlossen zu sein und deren Gewohnheiten und Sitten zu respektieren. Den idealen Zeitpunkt zum Heiraten gebe es laut Senger nicht, doch eines ist gewiss: «Sechs Wochen sind zu wenig, um zu wissen, dass der andere der Richtige ist.» Denn für eine Beziehung brauche es Vertrauen und das sei ein Prozess, der länger als einige Wochen dauert.

Für eine stabile Ehe beziehungsweise Partnerschaft sind das Kultivieren von Gefühlen sowie Respekt und Wertschätzung wichtig. «Oft ist man zum Tankwart freundlicher als zum Lebenspartner - und das sollte nicht sein», so Senger. Zum Respekt gehört auch der Respekt vor sich selbst. Man sollte auf sich achten, sich herrichten und nicht den ganzen Tag ungepflegt zu Hause herumlaufen, rät Senger.