Nicht nur in der Fastenzeit Diäten und Fasten: So verändern radikale Diäten unser Gehirn

Halle (Saale) - Die Neurochirurgin Iris Zachenhofer ist davon überzeugt, dass radikales Fasten schlecht für unseren Körper ist. Vor allem im Gehirn kann es nach ihrer Analyse zu Veränderungen kommen, weil sich verschiedene Hirn-Bereiche in der Funktion stark verändern.
Psychologische Tests sollen nachgewiesen haben, dass während einer Radikaldiät die Gedanken fast ausschließlich um das Essen kreisen. Wann könnte man essen? Was könnte man essen? Das sind Fragen, mit denen sich Menschen verstärkt durch Diäten beschäftigen.
Was passiert beim radikalen Fasten mit dem Gehirn?
Wenn man mehr als zehn Prozent des Körpergewichts abnimmt, schadet man sich damit, meint Zachenhofer. Aber was genau passiert eigentlich beim radikalen Fasten im Gehirn? Das Vernunftdenken und das Belohnungszentrum stünden sich dort gegenüber. Nach einer Diät ist das Vernunftsdenken wesentlich inaktiver als das Belohnungszentrum. Es werde schwerer, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Das Genusszentrum sei hingegen aktiver, Essen bekomme eine stärkere emotionale Bedeutung als vor der Diät.
Die Neurochirurgin empfiehlt, eine Diät auf lange Sicht zu planen. „Je kürzer eine Diät dauert, desto schlechter ist sie für unseren Körper“, erklärt die Expertin und sagt weiter „unter einem Jahr sollte man keine Diät machen. Es ist wichtig, dass man sich die Zeit nimmt, man kann da nichts beschleunigen oder Monate auslassen.“ Außerdem empfiehlt die Neurochirurgin, sich für das Kochen und Essen Zeit zu nehmen, dieser Effekt lasse eher die Pfunde purzeln. (mz)