Den richtigen Ferien-Aufpasser fürs Haustier finden
Bonn/dpa. - Einen Flug nach Thailand oder eine Bahnreise nach Südfrankreich ersparen Urlauber ihrem Haustier besser. Für etliche Halter stellt sich daher die Frage: Wohin mit Hund oder Katze?
Denn nicht jeder hat Freunde oder Nachbarn, die sich um das Tier kümmern. Einen Pflegeplatz finden sie dann etwa bei privaten Tiersittern, in Tierpensionen oder über den örtlichen Tierschutzverein.
Wer etwa seinen Hund in einer Tierpension unterbringen will, macht sich vorab am besten selbst ein Bild davon, rät Steffen Beuys vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. «Dabei kann man einen Eindruck davon bekommen, ob die Pension sauber ist, wie die Hunde gehalten werden und ob es Auslaufmöglichkeiten gibt.»
Darüber hinaus sollten Halter sich laut Beuys versichern, dass nur geimpfte Tiere aufgenommen werden. Auch beim Tierarzt könnten Halter sich über den Anbieter informieren. Schließlich landeten dort oft die Beschwerden, wenn es Probleme gibt. Die Kosten pro Tag sollten zehn Euro für einen kleinen Hund und zwölf Euro für ein größeres Tier nicht überschreiten.
«Während der Schulferien ist die Nachfrage immer am größten», sagt Ursula Ivert, die in Schneverdingen-Insel in der Lüneburger Heide eine Tierpension betreibt. «Da sind wir dann schon vier bis sechs Wochen vorher ausgebucht.» Bevor ein Hund das Feriendomizil beziehen kann, wird er während einiger Probetage darauf vorbereitet. Bei Katzen ist das nicht nötig. Kater sollten allerdings kastriert sein.
Treten die Vierbeiner dort erstmals ihren Urlaub an, werden Katzen in einer Gruppe und Hunde allein oder zu zweit in einem Raum mit Ausgang nach draußen untergebracht. «Da können sie sich dann in den Ausläufen oder auf der Tobewiese mit den anderen Vierbeinern frei bewegen», sagt Ivert.
Eine Alternative sind Haushüter, mit denen Halter die Sorge um das Tier und auch die Angst vor Einbrüchen während der Reise aus der Welt schaffen können. Es empfiehlt sich ein Vortreffen, bei dem sich Hüter, Kunde und Tier kennenlernen und feststellen können, erklärt Wilhelm Wolf vom Verband Deutscher Haushüter-Agenturen in Münster.
Der Verband vermittelt Rentner, die bei den Verreisten einziehen. Sie füttern die Tiere, gehen mit ihnen aus und spielen mit ihnen. Besondere Qualifikationen als Tierpfleger haben die Pensionäre aber nicht - obwohl laut Wolf viele Hüter lange selber Haustiere hatten.
«Wer einen Haushüter engagieren möchte, sollte sich rechtzeitig melden, wenn möglich um die vier Wochen vor der Reise», sagt Wolf. Der Rundumservice ist teurer als ein Tierhotel oder ein -sitter. Er kostet täglich 42 Euro plus drei Euro je Hund und ein bis anderthalb Euro für das Betreuen einer Katze.
Kostenlos ist die Aktion «Nimmst du mein Tier, nehm ich dein Tier» des Tierschutzbundes. «Dabei vermitteln wir ehrenamtliche Tiersitter vor Ort, die gegenseitig ihre Tiere betreuen», erklärt Beuys. «Man kann aber auch teilnehmen, wenn man keinen Tausch organisieren will, sondern nur eine Betreuung anbieten möchte oder sucht.»