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Chaos vermeiden Chaos vermeiden: Ordnung trotz Platzmangels

Von Sandra Cantzler 12.09.2008, 15:54

Hamburg/dpa. - Aufräum-Profis dagegen sortieren lieber aus und nutzen den vorhandenen Stauraum möglichst clever. Stauraum-Ergonomie heißt das Zauberwort, dass das Aufräumen viel leichter macht.

Dahinter verbirgt sich eine ganz einfache Regel: Was viel benutzt wird, sollte leicht zu erreichen sein. Alles andere wird weiter weggepackt, um den wichtigen Dingen keinen Platz wegzunehmen. In der Praxis bedeutet das: Die mehrmals in der Woche benötigten Jogging-Klamotten bleiben in der Wohnung. Die Skistiefel wandern dagegen auf den Speicher.

Wichtig ist aber nicht nur, in welchem Schrank etwas untergebracht wird, sondern auch, welche Positionen den Dingen zugeordnet werden. "Unser Blick verweilt auf der Augenhöhe", erklärt Urte Kreft, die in Neckarsulm (Baden-Württemberg) einen Aufräumservice betreibt. Für Sachen, die besonders häufig benutzt werden, ist eine Aufbewahrung zwischen Taillen- und Augenhöhe optimal - auf diesem Niveau ist alles griffbereit.

Regalborde, die nur mit einer Leiter zu erreichen sind, sind ein guter Ort für seltener genutzte leichte Dinge. Schwere Sachen sollten dagegen in den unteren Bereichen untergebracht werden, rät der britische Wohnexperte und Autor Terence Conran in seinem Buch "Aufgeräumt". In Schubladen kommen die am häufigsten gebrauchten Sachen nach vorne, weniger wichtige nach hinten.

Kartons, Körbe oder durchsichtige Plastikkisten auf dem Schrankboden helfen Gitta Kleinesper beim Ordnung halten. "Da kann man zum Beispiel Socken, Unterwäsche oder Sachen, die man nur im Urlaub braucht, einfach reinpfeffern", sagt die Typberaterin aus Hamburg, die unter dem Motto "Mehr Spaß im Schrank" ihren Kunden auch beim Aufräumen hilft. Da sortiert sie dann nicht nur aus, sondern auch viel um.

Wie alle Ordnungs-Profis ist auch Kleinesper für eine klare Trennung zwischen Sommer- und Wintersachen. Im Sommer wandern dicke Jacken und Pullis ganz nach oben im Schrank oder auf den Speicher, im Winter trifft dieses Schicksal leichte Kleider und kurze Hosen.

Manchmal ist es allerdings gar nicht so einfach, aktuell nicht Benötigtes elegant wegzupacken. "Manche haben einen Keller oder einen Speicher, da ist das natürlich kein Problem", sagt Constanze Köpp, die in Hamburg eine Aufräumberatung betreibt. Schwieriger wird es in kleinen Wohnungen ohne zusätzlichen Stauraum. "Da hilft dann oft einfach nur Querdenken", ist ihre Erfahrung. "Es gibt so viele versteckte Möglichkeiten - manchmal müssen Dinge einfach nur ein Stück bewegt werden", erklärt Köpp. "Rückt man den Schrank von der Wand ab, ist dahinter plötzlich Platz für das Bügelbrett." Köpp selbst hat zum Beispiel auf diese Weise ihre komplette Besenkammer hinter dem Kleiderschrank ihrer Tochter untergebracht.