Bundesinstitut: Kein Grund zur Sorge wegen Uran
Berlin/dpa. - Verbraucherschützer fordern angesichts hoher Uran-Werte in vielen Trinkwasserproben einen strengen Grenzwert. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen schlug einen Höchstwert von zwei Mikrogramm Uran pro Liter vor.
Dieser orientiert sich an dem bereits geltenden Grenzwert für Säuglingsnahrung. «Er sollte so niedrig wie möglich sein», sagte Ernährungsreferentin Angelika Michel-Drees in Berlin. Die Verbraucherorganisation Foodwatch verlangte eine Informationspflicht auf der Wasserrechnung, sobald der Uran-Wert über dieser Obergrenze liegt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht trotz der Uran-Belastung keinen generellen Grund zur Sorge. «Sowohl Trinkwasser als auch Mineralwasser sind grundsätzlich sicher», sagte eine Sprecherin. «Es gibt einzelne Spitzen, in denen der Urangehalt recht hoch ist.» In Gegenden mit Werten von mehr als 10 Mikrogramm Uran pro Liter Leitungswasser rät die Behörde Eltern von Säuglingen, für die Zubereitung von Anfangsnahrung vorsorglich Mineralwasser zu verwenden. Meist sei dies aber nicht zwingend notwendig. Das Institut hält einen verbindlichen Grenzwert von 10 bis 15 Mikrogramm Uran pro Liter für sinnvoll.
Foodwatch hatte auf Basis von Länderangaben von 2006 festgestellt, dass 150 von 8200 Wasser-Messdaten über dem unverbindlichen Richtwert des Umweltbundesamtes von 10 Mikrogramm Uran pro Liter liegen. Vor allem Bayern und Baden-Württemberg sind betroffen. Bei anhaltender Aufnahme höherer Uran-Konzentrationen kann es zu Nierenschäden kommen. Die radioaktiven Zerfallsprodukte von Uran können Krebs auslösen.