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checkliste Notvorräte anlegen: Das sollten Sie für Krisenzeiten im Schrank haben

In Krisenzeiten verweisen Politiker immer wieder auf Notvorräte. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat dazu eine Liste veröffentlicht, an die sich die Bürger halten können. Doch auch sonst gilt es in Zeiten von Corona und Ukraine-Krieg einiges zu beachten.

Aktualisiert: 10.10.2022, 10:28
Ein längerer Stromausfall ist in Deutschland zwar selten. Aber für den Notfall sollte man dennoch Vorräte wie Wasser, haltbare Nahrung und Kerzen anschaffen.
Ein längerer Stromausfall ist in Deutschland zwar selten. Aber für den Notfall sollte man dennoch Vorräte wie Wasser, haltbare Nahrung und Kerzen anschaffen. Foto: dpa/Symbol/Christin Klose

Magdeburg/DUR/dpa - Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg: Krisen haben sich in den vergangenen Jahren auch in Deutschland bemerkbar gemacht. Wie man sich am besten für Krisenzeiten wappnet, darüber geben das Bundesinnenministerium sowie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Auskunft.

Checkliste gibt Anleitung für Notvorräte für Krisen-Situationen

So rät Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Bürgen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges zur Vorsorge für den Krisenfall. "Denken Sie zum Beispiel an Cyberattacken auf kritische Infrastruktur", sagte die SPD-Politikerin dem Handelsblatt am Sonntag. "Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfällt oder das tägliche Leben auf andere Art und Weise eingeschränkt wird, dann ist es auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben." Faeser verwies in dem Zusammenhang demnach auf eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz veröffentlichte Liste.

In dieser wird aufgelistet, welche Notvorräte man zuhause haben sollte. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz empfiehlt pro Person einen zehntätigen Grundvorrat anzulegen, der einen Energiebedarf von circa 2.200 Kilokalorien und zwei Liter Flüssigkeit pro Tag abdeckt. Bei einer Person sind das zum Beispiel alleine 14 Liter Wasser oder Saft pro Woche.

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Checkliste: Zu diesem Notfall-Vorrat raten Behörden (Angaben pro Person)

Die Checkliste beinhaltet verschiedene Lebensmittel wie Getränke, Getreideprodukte, Gemüse, Obst und Fleisch. Dazu gehören:

  • 3,5 Kiko Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis
  • 4 Kilo Gemüse und Hülsenfrüchte, auch im Glas oder in der Dose
  • 2,5 Kilo Obst und Nüsse, vor allem in Dosen und Gläsern, bzw lagerfähiges Obst wie Äpfel
  • 2,6 Kilo Milch und Milchprodukte
  • 1,5 Kilo Fisch, Fleisch, Eier, wobei die Experten bei letzterem zum haltbareren Volleipulver raten
  • 0,4 Kilo Öle und Fette
  • Dazu Süßigkeiten, Honig, Marmeladen, Fertigessen, Mehl etc nach Belieben.

Auch Medikamente und Hygieneartikel sollten im heimischen Vorrat beinhaltet sein. Wer betroffen ist, sollte auch an Spezialkost für Babys, Diabetiker oder Allergiker denken. Zudem sollte der eigene Vorrat regelmäßig auf ein mögliches Verfallsdatum kontrolliert werden. Nachschub gehöre im Schrank daher nach hinten, um zunächst die älteren Lebensmittel aufzubrauchen.

Wichtig: Da im Notfall Strom, Gas und Wasser ausfallen könnten, raten die Experten vor allem zu Lebensmitteln, die keine Kühlung benötigen, und die zur Not auch ungekocht essbar sind. Ein Tipp der Behörden: Campingkocher mit Gaskartusche für den Notfall ersetzen den ausgefallenen Elektro-Herd.

Bundesinnenministerin Faeser verweist auf Schutzräume

Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte außerdem die Bedeutung des Zivilschutzes, dem sie "hohe Priorität" einräume. "Wir müssen hier auf die Höhe der Zeit kommen, um die vielfältigen Krisen – Pandemien, Klimafolgen, Kriegsgefahren – zu bewältigen." Es müsse geprüft werden, welche Schutzvorkehrungen notwendig seien. Das betreffe nicht nur technische Fragen, "sondern auch Vorräte für Lebensmittel, Medikamente oder Sanitätsmaterialien".

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Es gebe noch 599 Schutzräume in Deutschland. Zudem gebe es welche, die heute anders genutzt würden. "Es ist sinnvoll, wenn wir einige davon reaktivieren", so Faeser.