Bildung Bildung: Wie werde ich Holztechniker?

Hamburg/Rosenheim/dpa. - «Der Holzwirtschaft geht es zwar schlecht», räumt Hans Grabowskivom Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie in Gießen ein. «Aberder Markt für diese qualifizierten Kräfte ist leer gefegt.» Besondersexklusiv gestaltet sich die Ausbildung an der Universität in Hamburg.Gerade 20 Studenten nehmen pro Semester das Studium derHolzwirtschaft auf.
Rund die Hälfte der Zeit beschäftigen sich die Studenten mittechnischen Aspekten der Holzverarbeitung. Einen Anteil von jeweilsetwa einem Viertel machen Ökologie und Ökonomie aus. Dazu gehörenHolzbiologie und Forstwirtschaft auf der einen, Marketing undBetriebswirtschaft auf der anderen Seite. «Das ist eine inhaltlicheVielfalt, die nicht viele Studiengänge bieten können», schwärmtProfessor Udo Mantau, der in Hamburg lehrt.
Bisher brauchten Studenten im Schnitt zwölf Semester, bis sie sichDiplom-Holzwirt nennen konnten. Eine im Jahr 2003 in Kraft tretendeStudienreform soll beschleunigend wirken. Nach Erhebungen desLehrstuhls sind Absolventen mehrheitlich in Holz verarbeitendenBetrieben und in der Forschung tätig.
Die zweite, ungleich größere Kaderschmiede für Holzexperten istdie Fachhochschule (FH) Rosenheim. In der oberbayerischen Stadt gibtes zwei einschlägige Studiengänge, die mit dem Titel Diplom-Ingenieur(FH) abschließen. Rund 120 Studenten schreiben sich in jedemWintersemester zum Studium der Holztechnik ein, 70 sind es für denStudiengang Holzbau und Ausbau.
Während die einen mehr mit Schnittholz, Möbeln oderPlattenwerkstoffen zu tun haben, liegt der Fokus der anderen auf demBau von Dächern, Fassaden oder ganzer Häuser. Rosenheim bietet auchAlternativen für alle, die ihre Stärken mehr im Kaufmännischen sehen.So kann an der FH während des Studiums der Betriebswirtschaft derSchwerpunkt Holzwirtschaft gewählt werden.
Aber auch ohne Studium kann man sich in der Holzwirtschaft fürhöhere Aufgaben qualifizieren: Fertige Tischler haben in derFachschule Holztechnik & Gestaltung Hildesheim die Möglichkeit, inzwei Jahren den Titel eines staatlich geprüften Holztechnikers zuerwerben. Alternativ wird eine Ausbildung zum Holzgestalterangeboten. Voraussetzung ist neben der abgeschlossenen Ausbildung einJahr Berufserfahrung. Das Gleiche gilt in der Fachschule Rosenheim,wo sich zusätzlich Büro- und Industriekaufleute zu Holzbetriebswirtenmausern können.
Informationen: Universität Hamburg, Professor Peter Klein (Tel.040/73 96 24 24, E-Mail: [email protected]); Fachhochschule Rosenheim, (Tel.: 08031/8053 00, E-Mail: holztechnik@fh-rosenheim,); Fachschule Holztechnik & GestaltungHildesheim (Tel.: 05121/41 042, E-Mail: [email protected]).