Berufsvorstellung Berufsvorstellung: Wie werde ich Meteorologe?
Berlin/Offenbach/dpa. - Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach ergänzt: «Der Arbeitsmarkt ist nicht sehr gut.» Ein Grund sind die Sparzwänge der staatlichen Einrichtungen. Beim DWD arbeiten zwischen 400 und 500 Meteorologen, bezahlt nach der Besoldungsordnung des öffentlichen Dienstes.
Weitere Arbeitgeber für Meteorologen sind die privaten Wetterdienste, wie Dennis Schulze, Vorstand des Verbandes der Deutschen Wetterdienstleister (VDW) in Berlin erklärt. «Die Wissenschaftler arbeiten nach den Wünschen der Kunden, sie müssen konkret deren Probleme lösen helfen.» Als Beispiel nennt er einen Energiehändler, der sich auf das Wissen eines Meteorologen stützt. «Denn das Wetter kann den Energiepreis an der Börse beeinflussen.»
Schulze, der an der Freien Universität Berlin Meteorologie studiert hat, leitet heute einen privaten Wetterdienst. In Deutschland bieten ein Dutzend Universitäten Meteorologie an. Regelzeit für den Diplom-Studiengang sind zehn Semester. Als Meteorologen gelten die Wissenschaftler mit entsprechendem Hochschulabschluss. Allerdings brauchen die Wetterdienste auch andere fachlich entsprechend ausgebildete Mitarbeiter für die zahlreichen Aufgaben.
«Bei uns gibt es in der mittleren Laufbahn die Wetterbeobachter und in der gehobenen Laufbahn die Wetterberater», erläutert Sabine Kopp vom DWD. Dafür sei kein Universitätsstudium notwendig. Voraussetzung für die mittlere Laufbahn ist der erfolgreiche Abschluss an Haupt- oder Realschule. Für den gehobenen Dienst wird Fachhochschulreife verlangt.
Die Ausbildung für die mittlere Laufbahn dauert 20 Monate, wobei die Praxis im Vordergrund steht und nur acht Monate auf theoretischen Unterricht entfallen. Die Fachhochschule des Bundes für Wetterdienst und Geophysikalischen Beratungsdienst im hessischen Langen für den gehobenen Dienst ist auf drei Jahre Studium ausgelegt.
«Die Wetterberater lernen, visualisierte Daten von Wetterradaren und Wettersatelliten auszuwerten», sagt Kirsche. Wetterbeobachtung gleicht einem Puzzle. Aus einer Fülle von Daten, die von Stationen zu festen Zeiten kontinuierlich übermittelt werden, gewinnen die Experten im internationalen Zusammenspiel ihre Grundlagen für die Prognosen. Das erfordert Dienst rund um die Uhr. Deshalb müssen sich die Fachkräfte zum Schichtdienst und auch zu Versetzungen verpflichten.
Informationen: Deutscher Wetterdienst, Kaiserleistraße 29/35, 63067 Offenbach (E-Mail : [email protected]).