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Berufsbild Berufsbild: Sicherheitsingenieure sind gefragt

Von SEBASTIAN KNOPPIK 26.09.2008, 19:02

WIESBADEN/DÜSSELDORF/DPA. - Dabei haben sich die Anforderungen an den Beruf gewandelt: Während Sicherheitsingenieure früher lediglich das Umsetzen der gesetzlichen Anforderungen im Betrieb überwachten, übernehmen sie heute Managementaufgaben. Und sie sind auch für die Optimierung der Betriebsabläufe zuständig. "Der Beruf des Sicherheitsingenieurs wird nie langweilig", sagt Ernst Depner vom Bundesverband freiberuflicher Sicherheitsingenieure in Velbert. Der Sicherheitsingenieur sei der Vermittler zwischen Technik und Gesetz und helfe, im Betrieb vorbeugend tätig zu sein. Grundsätzlich müssen alle Firmen eine Fachkraft für Arbeitssicherheit beschäftigen, erklärt Depner. Das kann ein Techniker, ein Meister oder ein Ingenieur sein.

Insbesondere der Bedarf an Sicherheitsingenieuren sei in jüngster Vergangenheit stark angestiegen, sagt Arno Weber, Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Sicherheitsingenieure in Wuppertal. Voraussetzung sei ein hohes Qualifikationsniveau. "Die Vorschriften des Arbeitsschutzes müssen aus dem Effeff beherrscht werden."

Aber auch Kenntnisse der branchenspezifischen Prozesse seien unverzichtbar, sagt Rüdiger Wolferts vom Verein Deutscher Ingenieure in Düsseldorf: "Hinzu kommen Charaktereigenschaften wie Verlässlichkeit, sicheres Auftreten und die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung."

Für die Ausbildung zum Sicherheitsingenieur gibt es verschiedene Wege. "Ein einschlägiges Studium, etwa an der Uni Wuppertal, bietet die besten Voraussetzungen", sagt Wolferts. Der häufigste Zugangsweg ist allerdings laut Arno Weber ein Ingenieurstudium mit beliebiger Fachrichtung. Daran schließt sich eine Fachkraftausbildung an, die von den Berufsgenossenschaften oder auch freien Bildungsträgern angeboten wird.

Sechs Wochen wird im Präsenzunterricht gelernt, vier Prüfungen müssen die Teilnehmer absolvieren, erklärt Weber. Nach der Ausbildung können Sicherheitsingenieure entweder fest angestellt oder freiberuflich arbeiten. Während Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten meist einen fest angestellten Sicherheitsingenieur haben, arbeiteten vor allem Kleinbetriebe mit Freiberuflern oder sogenannten überbetrieblichen Diensten zusammen, erklärt Ernst Depner. Es hänge aber auch von der Branche ab, wie viele Stunden die Fachkraft für Arbeitssicherheit im Betrieb sein muss. "Bei einer Gießerei ist natürlich mehr Beratung erforderlich als in einer Verwaltung", sagt Depner."

Auch finanziell seien die Aussichten nicht schlecht. Die Einkommen sind mit denen anderer Ingenieurs-Richtungen vergleichbar, so Depner.

Weitere Informationen finden Sie im Internet.