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Beratung Beratung: Welche Police brauche ich?

29.07.2012, 11:41

Halle (Saale)/MZ. - Gerd M., Aschersleben:

Ich habe noch eine erweiterte DDR-Hausratversicherung, weiß aber nicht, wie hoch die Versicherungssumme ist. Können Sie helfen?

In der Regel betrug die Versicherungssumme zwei Millionen Mark. Bei der Umstellung wurden daraus 1,1 Millionen Euro.

Katarina S., Bernburg:

Ich bin rückwärts in der Wohnung meiner Schwester in Hessen in ihre Glasvitrine gefallen. Meine private Haftpflicht will nicht für den Schaden aufkommen. Begründung: Wenn sich die Schwester Gäste einlädt, müsse sie auch mit einem Schaden rechnen. Das kann doch nicht sein?

Nach Ihrer Schilderung handelt es sich um einen klassischen Haftpflichtschaden. Sie sollten gegenüber der Versicherung Einspruch einlegen und widersprechen. Notfalls müssten Sie sich an den Ombudsmann der Versicherungswirtschaft wenden.

Lukas P., Merseburg:

Ich möchte eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Worauf sollte ich achten?

Wichtig wäre, dass Sie bei der Zahnzusatzversicherung nicht nur auf die Zahlen sehen. Viele Versicherungen werben mit bis zu 100 Prozent Erstattung, haben aber dann in den Bedingungen stehen, dass nur 100 Prozent des gesetzlichen Zuschusses erstattet werden. Achten Sie darauf, dass die Versicherung einen gewissen Prozentsatz des Rechnungsbetrages erstattet. Haben Sie zudem im Auge, dass es bei Zahnzusatzversicherungen Wartezeiten geben kann.

Beate R., Dessau-Roßlau:

Unsere Tochter (20) beginnt in diesem Jahr ihr Studium. Müssen wir für sie die Krankenversicherung neu regeln oder abschließen?

Das müssen Sie nicht, sofern Sie die entsprechende Versicherung für die Familie besitzen. Ihre Tochter wird mit Studienbeginn gesetzlich krankenversicherungspflichtig, bleibt aber über Sie in der gesetzlichen Kasse bis zum 25. Geburtstag beitragsfrei mitversichert. Erst danach muss sie eigene Beiträge zur Krankenversicherung im Studententarif zahlen.

Kerstin H., Aschersleben:

Für unseren sich derzeit noch in der Ausbildung befindenden Sohn (25) haben wir während seiner Schulzeit eine private Unfallversicherung abgeschlossen und auf 200 000 Euro versichert. Wäre diese für den Fall einer Invalidität ausreichend?

Die Versicherungssumme sollte sich danach richten, wie hoch der voraussichtlich höchste einzutretende Schaden sein könnte. Wenn Sie für den gleichen Preis eine höhere Summe absichern können, sollten Sie dies tun. Da die Unfallversicherungssumme auch abhängig von der individuellen Einkommenssituation ist, sollten Sie das mit Ihrem Versicherungsvertreter auf Sie zugeschnitten besprechen. Der Versicherungsschutz sollte also so gestaltet werden, dass er Ihr Einkommen für den restlichen Teil Ihres Arbeitslebens absichert. Ansonsten können Sie auch Angebote von anderen Versicherungen einholen. Überlegenswert für Ihren Sohn wäre zudem eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Rainer T., Zeitz:

Unser Sohn (36) arbeitet und wohnt seit einigen Jahren in der Schweiz, hat aber bei uns noch seinen Hauptwohnsitz. Seinerzeit haben wir für ihn eine Unfallversicherung abgeschlossen. Lohnt die noch, da er doch in der Schweiz lebt?

Das hängt ab von den Versicherungsbedingungen. In der Regel gelten Unfallversicherungen weltweit. Die Versicherungsgesellschaften begrenzen aber zeitlich die Gültigkeit im Ausland, meist auf ein Jahr. Sie sollten schriftlich eine Auskunft über die Gültigkeitsdauer im Ausland verlangen und dann entscheiden.

Karin F., Saalekreis:

Unser Sohn (22) hat seine Lehre beendet und ist berufstätig. Welche Versicherungen benötigt er?

Da Ihr Sohn sich nicht mehr in der Ausbildung befindet, greift die Familienversicherung nicht mehr. Mit Beginn der Berufstätigkeit müsste er demnach eine eigenständige private Haftpflicht abschließen. Empfehlenswert wäre zudem eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die man als junger, gesunder Mensch zu günstigen Konditionen bekommen kann.

Frauke P., Anhalt-Bitterfeld:

Wir sind verheiratet, haben ein Kleinkind, einen Hund und kommen nach einigen Jahren Ausland zurück nach Deutschland. Welche Versicherungen wären sinnvoll?

Zwingend notwendig wären für Sie Versicherungen, die existenzielle Risiken absichern: eine private Berufsunfähigkeitsversicherung, eine private Haftpflichtversicherung, die deliktunfähige Kinder mit einschließt, ein Krankenversicherungsschutz sowie eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung, die in Sachsen-Anhalt Pflicht ist. Empfehlenswert wären zudem eine Hausratversicherung nach Pauschal-Abschluss sowie eine Unfallversicherung für Kinder und Eltern. Hilfreich für Sie wäre eventuell ein Beratungsgespräch bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.

Maria T, Wittenberg:

Ich (77) bin alleinstehend. Mir wurde als Unfallvorsorge eine Notfall Plus-Premium-Versicherung für monatlich 22 Euro angeboten. Was halten Sie davon?

Sie sollten noch einmal nachfragen, ob es sich hier um eine spezielle Senioren-Police handelt. Diese zahlt im Fall der Fälle nicht nur Geld, sondern organisiert und finanziert Hilfeleistungen wie die Essenversorgung, Haushaltshilfen, Wäscheservice oder auch die Begleitung zum Arzt. Da Sie alleinstehend sind, könnte das für Sie interessant sein, vorausgesetzt, Sie können die monatliche finanzielle Belastung tragen. Prüfen Sie aber bitte noch einmal das Leistungsangebot und holen Sie sich auch von anderen Versicherungsgesellschaften Angebote ein.

Fragen und Antworten notierten Dorothea Reinert und Kornelia Noack.