Bei Gas lohnt Umstieg für Vielverbraucher
Stuttgart/Berlin/dpa. - Vor der anbrechenden Heizperiode fürchten viele Haushalte steigende Energiekosten. So mancher Verbraucher erwägt einen Wechsel des Gasversorgers, denn zahlreiche Anbieter haben Erhöhungen zum 1. Oktober angekündigt.
In der Regel seien dabei aber nur Einsparungen von bis zu 100 Euro pro Jahr möglich, sagte Christian Michaelis von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Prinzipiell gelte: «Je größer der Verbrauch, umso lohnender ist der Wechsel.»
Die Auswahlmöglichkeiten seien bei Gas allerdings wesentlich geringer als bei Strom. Und das dünne Angebot sorge dafür, dass auch die Einsparmöglichkeiten geringer ausfallen: «Es gibt hier keinen harten Wettbewerb», erklärte Michaelis. Während Verbraucher zwischen 40 bis 50 Stromanbietern wählen könnten, seien es beim Gas je nach Region oft nur zwei oder drei. Vielverbraucher sollten am ehesten überprüfen, ob Einsparungen möglich sind. «Es lohnt sich vor allem für Eigenheimbesitzer und Vermieter von Mehrfamilienhäuser.»
Wer wechseln möchte, kann im Internet leicht überprüfen, welche Einsparungen möglich sind. Dort lassen sich die Preise der Gasanbieter mit dem eigenen Verbrauch in Beziehung bringen, erklärte der Verbraucherschützer. Auf keinen Fall sollte aber der Vertrag selbst im Internet abgeschlossen werden. Wichtig seien auch die Lieferbedingungen. «Sonst wartet der Kunde vielleicht mehrere Monate.» Und dann habe sich die Preislage möglicherweise schon wieder geändert.
Längerfristige Preisgarantien seien für den Wechsler prinzipiell interessant, sagte Michaelis. Bei einem Festpreisvertrag rechnet der Verbraucher aber am besten genau nach. «Oft lohnt sich ein Festpreis erst auf Dauer - wenn die Preise weiter anziehen.» Die Kosten könnten am Anfang noch höher sein als vergleichbare Angebote. Wie sich die Preise auf lange Sicht genau entwickeln, sei schwer vorhersehbar.
Zum 1. Oktober erhöht rund ein Drittel aller Anbieter die Gaspreise, hat das Verbraucherportal «toptarif.de» mit Sitz in Berlin erhoben. Die Steigerungen der 264 Grundversorger lägen im Schnitt bei 221 Euro im Jahr - mit Aufschlägen von bis zu 38 Prozent.
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: www.vz-bawue.de
Verbraucherportal: www.toptarif.de