Befestigungen Befestigungen: Führungssysteme für Gardinen richtig anbringen

Stuttgart/Sundersn/dpa. - Vorhangschienen aus Kunststoff mit Holz- oder Metallverstärkung gibt es mit ein bis drei Laufschienen. Als Schablone zum Anzeichnen der benötigten Bohrlöcher in der Zimmerdecke dient die Schiene, in der die Löcher zum Durchstecken der Schrauben schon vorbereitet sind. «Für das Bohren der Löcher ist ein Bohrhammer ideal», sagt Jürgen Mamber vom Gerätehersteller Bosch in Stuttgart. Handelt es sich nur um wenige Löcher in einer Betondecke, reiche aber auch eine Schlagbohrmaschine aus. Bei Decken aus anderen Materialien sollten die Löcher möglichst mit einer Schlagbohrmaschine ohne zugeschaltetes Schlagwerk oder per Akku-Bohrschrauber in die Decke gedreht werden.
Vorhangstoffe können sehr schwer sein - nicht nur wenn sie tropfnass aufgehängt werden. Die Stabilität der Vorhangschiene muss daher gewährleistet sein. «Wichtig für den sicheren Halt ist ein zum Baustoff passender Dübel», sagt Volker Simon von den Fischerwerken in Waldachtal (Baden-Württemberg). Mit Universaldübeln, in die die Schrauben eingedreht werden, sei der Heimwerker bei allen Baustoffen auf der sicheren Seite. Denn diese Dübel könnten sich in festen Baustoffen aufspreizen oder in Hohlräumen verknoten. Daneben gibt es auch Spezialdübel für Gipskarton oder Kippdübel für Hohldecken.
Eine modische Alternative zu Vorhangschienen sind Gardinenstangen, die es aus diversen Materialien und mit verschiedenen Durchmessern gibt. Befestigt werden sie an der Wand mit Trägern oberhalb des Fensters. Auch hier ist es wichtig, dass die verwendeten Dübel und Schrauben zum jeweiligen Mauermaterial passen. «Je nach Durchmesser und Länge der Stange sollte ab einer Stangenlänge von 2 Metern bis 2,40 Metern ein Mittelträger einplant werden», empfiehlt Dietmar Mesters vom Hersteller Hubert Blome in Sundern (Nordrhein-Westfalen). Anderenfalls könne die Stange unter der Last des Stoffs durchbiegen.
Damit die Gardine an die Seite gezogen werden kann, dürfen die Träger nicht direkt über dem Fenster montiert werden. «Dieser Abstand hängt von der Art der Fensterdekoration ab», sagt Mesters. Üblich seien acht bis zehn Zentimeter. Die richtige Stangenlänge könne der Heimwerker leicht selbst ermitteln: Zur Fensterbreite wird zwei Mal den Seitenabstand addiert. Auch die Trägerbreite plus etwas Platz zum Aufstecken der Endkappen wird hinzugerechnet. Jede Stange kann auf das errechnete Maß gekürzt werden, zum Beispiel mit einer Feinsäge.
Ebenfalls beliebt zum Anbringen moderner Fensterdekorationen sind Seilspannsysteme. Damit sie sicher und stabil sind, muss aber auch hier die Wahl des Befestigungssystems stimmen. Denn durch die feste Verspannung entstehen enorme Zugkräfte, die nicht unterschätzt werden sollten. «Einfache Spreizdübel sind besonders bei der Montage an Mauerwerk mit Hohlräumen oft ungeeignet, da sie der direkten Zugbelastung nicht gewachsen sind», warnt Simon.
Mehr Sicherheit bieten in solchen Fällen Injektionssysteme. Dabei wird in das Bohrloch eine Ankerhülse gesteckt, die wie ein größerer perforierter Dübel aussieht. Mit einer Kartusche wird in sie ein schnell härtendes Mörtel-Spezialgemisch gespritzt. In die Füllung wird ein Ankerteil gesteckt, etwa eine Gewindestange. «Nach dem Trocknen des Mörtels ist die Verbindung so hart wie Beton», so Simon.