Bauen Bauen: Der erste Eindruck zählt

Hamburg/Augsburg/dpa. - «Freundlich wirkt ein in hellen Farben, mit breiten Stufen undgroßer Haustür gestalteter Eingangsbereich», erklärt Reiners. Wegeaus dunklen Materialien wie schwarzem Granit haben dagegen etwasAbweisendes. Auch Details wie die Gestaltung des Türöffners bestimmenden ersten Eindruck. Ein Griff als Türdrücker, mit dem jeder Besucherdie nicht abgeschlossene Tür öffnen kann, wirke einladend. Wenigerfreundlich sei ein Türknauf. Ein Schlüsselloch ohne Griff zum Öffnender Tür sei schließlich eine besonders abweisende Geste.
Bevor aber solche Feinheiten in Angriff genommen werden, muss diearchitektonische Grundkonzeption des Hauseingangs stehen. «Planerischbetrachtet, gibt es zwei Ansätze», erklärt Thomas Drexel,Fachbuchautor und Architekt aus Augsburg. Der Eingang wird entwederin das übrige Gebäude integriert, oder er hebt sich deutlich alseigenständiger Raum vom Gesamtgebäude ab.
Ein Beispiel für einen vollständig in die Hausfront einbezogenenEingangsbereich sei eine Fassade aus Lärchenholz mit einer Haustüraus dem gleichen Material, so Drexel. Eigenständige Eingangsbereiche werden mit Glas gestaltet, etwa als Windfang oder großerWintergarten, der sogar über zwei Etagen gehen kann. Dieser Raumübernehme die Funktion eines Klimapuffers.
Ein schwieriges Kapitel ist die zum Gebäude passende Haustür. «IhrAussehen sollte immer mit der Fassade, der Architektur des Hauses undder Region in Beziehung stehen», rät Reiners. Eine Tür im Friesenstilmit der typischen Farbgebung in Blau, Grau und Weiß beispielsweisepasse nur zu den Häusern in Friesland, woanders sei sie fehl amPlatz. Nach Altbau-Sanierungen sollte eine neue Tür derursprünglichen nachempfunden sein.
«Auf die Haustür müssen auch die anderen Elemente desEingangsbereichs wie Briefkasten, Klingelknopf, Außenleuchten oderVordach abgestimmt werden», betont Reiners. Großen Einfluss auf dieFassaden- und Eingangsgestaltung hat bei vielen Einfamilienhäuserndas Garagentor. Damit Haustür und Garagentor optisch harmonieren,bieten manche Hersteller aufeinander abgestimmte Modelle an.
«Zur Eingangsgestaltung gehört auch unbedingt die Erschließung desGrundstücks mit Wegen», sagt Drexel. Bei ebenen Grundstücken werdedies meist mit einem Weg durch den Vorgarten gelöst. BestehenHöhenunterschiede zum Beispiel bei Häusern in Hanglage, könnenTreppen zum Eingang notwendig sein. Leichte Höhendifferenzen desGrundstücks lassen sich auch mit gering geneigten Aufgangsrampenüberwinden. Dies sei besonders für Gehbehinderte von Vorteil. Brückenund Stege eigneten sich zum Überspannen natürlicher, aber auchkünstlich geschaffener Niveauunterschiede wie Bachläufe oder Gräben.
Ein einfaches Mittel, um den Eingangsbereich sicher zu gestalten,ist eine angemessene Beleuchtung. «Um sich in der Dunkelheit leichterzu orientieren und Stolperfallen zu erkennen, sollten Wege beleuchtetwerden», sagt Klaus Jung vom Fachverband Energie-Marketing und-Anwendung in Frankfurt/Main. Leuchten mit Bewegungsmeldern könnendiese Aufgabe übernehmen. Der Bewegungsmelder sollte aber gutjustierbar sein, sonst könne schon eine über das Grundstückstreunende Katze das Licht anstellen. Bei längeren Strecken ab 20Metern sollten zusätzliche Leuchten den Weg weisen. Hierzu müsstenallerdings Erdkabel verlegt werden.
Aus Sicherheitsgründen müssen Zugänge mit mehr als vierTrittstufen zusätzlich beleuchtet werden, heißt es bei derFördergemeinschaft Gutes Licht (FGL). Eine gute Beleuchtung ist auchfür die Garageneinfahrt wichtig. Enge oder lange Zufahrtswege könntenetwa mit Bodeneinbauleuchten mit Sicherheitsglas ausgestattet werden.Diese Lampen hielten einer Belastung von bis zu 3000 Kilogramm stand.
Wer seinen Eingang konzipiert, sollte aber auch an Schutz vorDieben und Einbrechern oder neugierigen Passanten denken. «Um zusehen, wer vor dem Haus steht, kann eine Gegensprechanlage mitVideoüberwachung eingebaut werden», rät Jung. Bezahlbar sei auch eineÜberwachung großer Grundstücke mit Videokameras. «Sicherheitstechnikwie Leuchten und Kameras sollte aber immer so angebracht werden, dasssie die Architektur des Hauses nicht beeinträchtiget», rät Reiners.

