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B-Vitamine beugen Herzinfarkt und Schlaganfall vor

16.04.2009, 11:56

Marburg/Potsdam/dpa. - Wer bei seiner Ernährung darauf achtet, dass er genug von den Vitaminen B6, B9 und B12 zu sich nimmt, beugt Herzinfarkten und Schlaganfällen vor.

Denn diese Vitamine bauen das Zellgift Homocystein im Blut ab, das dem Herzkreislaufsystem und den Blutgefäßen genauso stark schadet wie Rauchen oder zu hohe Cholesterinwerte, erklärt Ingolf Dürr vom Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Eine Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam ergab, dass Menschen, die zu wenig Vitamin B9 und B12 zu sich nehmen, ein stark erhöhtes Schlaganfallrisiko haben.

Ab dem 40. Lebensjahr ist Dürr zufolge eine Kontrolle des Homocysteinspiegels sinnvoll - vor allem bei Patienten mit Gefäßerkrankungen. So könne bei einem zu hohen Spiegel rechtzeitig mit einem Umstellen der Ernährung oder Vitaminpräparaten entgegengesteuert werden. Die Untersuchung müsse allerdings von den Patienten selbst bezahlt werden. Sie kostet in der Regel zwischen 30 und 50 Euro.

Besonders wichtig sei die Zufuhr von Vitamin B9, auch Folsäure genannt, erklärt Dürr: «Wenn es in Deutschland einen Vitaminmangel gibt, dann bei Folsäure.» Er empfiehlt, viel grünes Blattgemüse wie Spinat, Brokkoli oder Kohl zu essen. Da das Vitamin sehr hitze- und lichtempfindlich ist, sollte das Gemüse frisch sein und am besten roh verzehrt werden. Da aber selbst eifrige Gemüseesser meist nur die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge an Folsäure zu sich nehmen, rät Dürr zusätzlich zu Vitamintabletten.

Vitamin B12 ist fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten, besonders in Leber und Fisch. Vor allem ältere Menschen haben laut Dürr oft einen B12-Mangel. Denn die Aufnahme des Vitamins wird durch Magen-Darmerkrankungen erschwert. Weniger problematisch ist die Zufuhr von Vitamin B6. Es steckt in fast allen Obst- und Gemüsesorten.