Zweiräder Zweiräder: Roller-Tuning erhöht die Unfallgefahr
Stuttgart/dpa. - Das unzulässige Tuning von Motorrollern erhöht die Unfallgefahr deutlich. Das teilt die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) in Stuttgart nach Tests mit 50-Kubikzentimeter-Rollern mit.
Vor allem die Bremsanlagen sind durch die Leistungssteigerungen oft überfordert. Die Experten gehen davon aus, dass in Deutschland jeder zweite dieser Roller getunt und mit bis zu Tempo 100 unterwegs ist. Erlaubt sind 45 Stundenkilometer (km/h).
Im Test hatte ein Fahrer das Zweirad zunächst bei einem Tempo von 50 km/h abgebremst, der Bremsweg betrug 13 Meter. Bei einem weiteren Versuch wurden die Bremsen bei Tempo 75 betätigt. Nach 13 Metern war der Roller in diesem Fall noch immer 56 km/h schnell - ein Crash bei diesem Tempo hätte schwer wiegende Folgen.
Dies verdeutlicht ein weiterer GTÜ-Versuch in Zusammenarbeit mit Forschern des Fachbereichs Fahrzeugtechnik der FHTW Berlin. Dabei wurde ein mit einem Dummy besetzter Roller auf 80 km/h beschleunigt und frontal gegen einen stehenden Pkw gefahren. Das Gefährt drang fast 40 Zentimeter tief in die Front des Wagens ein. Der Dummy schlug mit dem Kopf voran gegen die Windschutzscheibe, überschlug sich und landete schließlich auf der Fahrbahn - ein Mensch hätte dies laut GTÜ mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überlebt.