Wissenschafts-Projekt: Wissenschafts-Projekt: Diese clevere App lässt Sie sparsamer fahren

Was nutzt die sparsamste Technologie, wenn der Fahrer den Motor regelmäßig in den roten Bereich tritt und alle paar Meter hart in die Eisen steigt? Nichts! Um wirklich Sprit zu sparen, bedarf es eines angepassten Fahrstils. Doch viele wissen entweder nicht, wie man effizient fährt oder sie vermissen beim sanften Fahren den Spaß.

Beide Probleme könnten künftig durch „myDrive“ gelöst werden. Die für das Betriebssystem Android 4.0 entwickelte App entstand am Kernkompetenzzentrum Finanz- und Informationsmanagement. Von den Entwicklern heißt es dazu: „Ziel dieses Projekts ist es ein System zu entwickeln, welches das Fahrverhalten von Autofahrern misst und ihnen Feedback über die Auswirkungen ihres Handelns gibt.“ Die App solle das Umweltbewusstsein stärken und den Kraftstoffverbrauch dauerhaft senken.

Und so funktioniert's: Der Nutzer muss sich die kostenlose App auf sein Smartphone laden und vor jeder Fahrt starten, das kleine Programm zeichnet dann die Fahrweise auf. Um den Durchschnittsverbrauch der Fahrt zu ermitteln, muss der Fahrer seine Verbrauchsanzeige zurücksetzen. „Während der Fahrt sollte das Smartphone an einem rutschfesten Ort aufbewahrt werden. Nach der Fahrt erhält der Fahrer individuelles Feedback und kann sich die aktuellen Werte im Vergleich zu vorherigen Fahrten anzeigen lassen.“

Um weitere Informationen über das Fahrverhalten zu erhalten, muss der Nutzer vor der ersten Verwendung, sowie nach zehn Fahrten elf Fragen beantworten.

Die Entwickler versprechen: „Es werden keine personenbezogenen Daten gespeichert! Die Positionsdaten werden verwendet, um die Daten in einem regionalen Kontext analysieren zu können.“ Die App speichere weder Namen, noch Telefonnummern oder E-Mail-Adressen.

Das Programm erfasse während der Fahrt die Daten des GPS Moduls – Position, Richtung und Geschwindigkeit – sowie des Beschleunigungssensors. Nach der Fahrt werden die Daten komprimiert in eine Datencloud des Forschungsprojekts hochgeladen.

Laut dem Entwickler-Team werden die Daten nicht personalisiert, es erfolge lediglich eine Zuordnung der Daten zum Nutzer. „Diese Zuordnung erfolgt jedoch gerätespezifisch durch eine eindeutige Geräte-ID, anhand der nicht auf den Nutzer geschlossen werden kann.“ Die einzelnen Testpersonen ließen sich so voneinander unterscheiden, aber nicht namentlich zuordnen.

Zudem versichern die Betreiber: „Die Daten die im Rahmen dieses Forschungsprojektes gesammelt werden, werden nicht an Dritte weitergegeben.“ Alle Daten würden ausschließlich im Sinne des Forschungsvorhabens verwendet.

Um den Autofahrern eine zusätzliche Motivation zum Sparen zu geben, lassen sich die erzielten Werte mit denen der anderen Nutzer vergleichen. Zudem können die Ergebnisse mit denen der vorigen Fahrten verglichen werden, so sieht man gleich, ob man sich selbst verbessert hat.

Nach Angaben der Entwickler wurde das Programm inzwischen 500 bis 1000 mal installiert. Die ersten Reaktionen der Nutzer sind recht unterschiedlich. Ein wiederholt auftauchendes Problem scheint die Stabilität des Programms zu sein, immer wieder stürze die App ab oder hänge sich auf.

Einige dieser Fehler sollen jedoch auch schon behoben worden sein. Das letzte Update der App gab es am 2. September.