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Warnwesten-Pflicht Warnwesten-Pflicht: Das müssen Sie ab Juli bei Unfällen beachten

13.05.2014, 11:54
Ab dem 1.7.2014 ist die Warnweste für alle Autofahrer in Deutschland Pflicht. Sie sollte unbedingt vor dem Verlassen des Fahrzeugs angelegt werden.
Ab dem 1.7.2014 ist die Warnweste für alle Autofahrer in Deutschland Pflicht. Sie sollte unbedingt vor dem Verlassen des Fahrzeugs angelegt werden. dpa Lizenz

Ab Juli 2014 besteht in Deutschland Warnwestenpflicht. Wie schon in vielen Ländern Europas üblich, muss dann auch hierzulande in allen Fahrzeugen eine Warnweste in gelber oder oranger Tagesleuchtfarbe vorhanden sein. Lediglich Motorräder und Roller sind von dieser Bestimmung ausgenommen.

Darum kommt die Westen-Pflicht

Bei Pannen oder Unfällen erhöht das leuchtende Stück Stoff die eigene Sicherheit enorm. Wer eine Warnweste trägt, wird fünfmal früher wahrgenommen. Besonders beim Aufstellen des Warndreiecks, bei einem Reifenwechsel oder auf dem Weg zur Notrufsäule besteht ohne leuchtende Weste eine deutlich höhere Gefahr, übersehen zu werden - besonders in der Dunkelheit.

Der Fahrer ist verpflichtet die Weste bei einer Kontrolle vorzuzeigen und zur Prüfung auszuhändigen – ansonsten droht ein Verwarnungsgeld.

Hier bekommen Sie die Westen

Zu kaufen gibt es die Warnwesten entweder dierekt beim ADAC für rund drei Euo oder in verschiedenen Baumärkten. Der Preis sollte zwischen 3 Euro und 3,50 Euro liegen.

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So muss sie aussehen

Nur Westen, die die Europäische Norm EN471 erfüllen, sind zugelassen. Daher sind lediglich orange, rot-orange und gelb erlaubt. Zudem sind vollständig umlaufende und mindestens fünf Zentimeter breite reflektierende Streifen sowie ein Klettverschluss Pflicht. Um zu überprüfen, ob die Weste der Norm entspricht, können Sie auf dem Wäscheschild (die Westen sind bei 30 Grad waschbar) nachgucken. Dort muss EN 471 stehen.

Hier gehört die Weste hin
Wichtig! Die Warnweste sollte immer griffbereit im Auto liegen. Ein möglicher Platz ist unter dem Vordersitz, oder auch in der Ablagefläche der Türe. So wird die Weste vor direktem Sonnenlicht geschützt. Daher ist es auch nicht ratsam, die Westen über die Sitze zu hängen. Die Sonne könnte auch hier die Signalfarbe mit der Zeit ausbleichen. Der Kofferraum eignet sich ebenfalls nicht, denn Sie sollten die Weste bereits tragen, wenn Sie das Auto verlassen. Auf der Autobahn ist beim Verlassen des Fahrzeugs für alle Mitfahrer das Tragen Pflicht. Deshalb ist es empfehleneswert, grundsätzlich für jeden Sitzplatz eine Warnweste mitzuführen.

So tragen Sie sie richtig
Wichtig ist, dass die Weste möglichst eng am Körper sitzt. Die Klettstreifen sollten geschlossen sein, damit die Sicherheits-Streifen nicht verdeckt sind und das Scheinwerferlicht der übrigen Verkehrsteilnehmer reflektieren. Erst wenn Sie die Warnweste übergezogen haben, sollten die nächsten Schritte unternommen werden.s (ampnet/dmn)
Sehen Sie hier, was Schritt für Schritt bei einer Panne zu tun ist.

Wenn das Auto langsamer wird, sollte man schon einmal den Warnblinker einschalten, um den rückwärtigen Verkehr zu warnen.

Autofahrer sollten versuchen einen Parkplatz anzusteuern. Rollt der Wagen nur noch aus, kommt er am besten auf dem Pannenstreifen oder so weit wie möglich am rechten Fahrbahnrand zum Stehen.

Wichtig: Sichern Sie die Insassen ab! Fahrer und Mitfahrer ziehen sich eine Warnweste über und steigen dann auf der Beifahrerseite, also der von der Fahrbahn abgelegenen Seite, aus dem Auto aus und begeben sich hinter die Leitplanke.

Sind alle Insassen in Sicherheit und mit einer Warnweste bekleidet, wird das Auto selbst abgesichert. Dazu stellt einer der Mitfahrenden das Warndreieck auf der Autobahn in 200 Metern Entfernung von der Pannenstelle am Straßenrand auf. Orientierung bieten die alle 50 Meter postierten Leitpfosten.

Erst jetzt wird der Notruf abgesetzt: Wer das über eine der Notrufsäulen an der Autobahn macht, muss sich über Telefonnummern und Standorte keine Gedanken machen. Die Säulen sind mit einer Standort-Kennung versehen, die Leitstellen wissen so immer, von wo aus der Hilferuf eingeht. Wer das Handy nutzt, ruft den Pannendienst an. Bei Pannen im fließenden Verkehr, wenn die Polizei die Stelle zusätzlich sichern muss, wird ein Notruf abgesetzt. Für die notwendige Information über den Standort, können spezielle Smartphone-Apps nützlich sein, die die GPS-Koordinaten anzeigen.

„Es ist gelb, es ist hässlich, es passt zu nichts, aber es kann Leben retten.“ So wirbt Modemacher Karl Lagerfeld für die Warnweste.
„Es ist gelb, es ist hässlich, es passt zu nichts, aber es kann Leben retten.“ So wirbt Modemacher Karl Lagerfeld für die Warnweste.
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