Unfallrisiko Unfallrisiko: So gefährlich sind Hunde im Auto

Es sieht ja ganz witzig aus, wenn ein kleiner, tapsiger Dackel auf der Hutablage döst oder ein gemütlicher Rhodesian Ridgeback seine Nase in den Fahrtwind hält und die Ohren aus dem Seitenfenster flattern lässt. Aber hier spielen Herrchen oder Frauchen mit dem Leben! Nicht nur mit dem des Vierbeiners, sondern auch mit dem eigenen.
Der Dackel wird zum tödlichen Geschoss
Bei Crash-Tests haben Unfallforscher mit unterschiedlich schweren Hunde-Dummys festgestellt, dass der Dackel auf der Hutablage schon bei einem Unfall im Stadtverkehr zum tödlichen Geschoss werden kann. Setzt sich der Hund bei einer Frontalkollision in Bewegung und prallt gegen die vorderen Sitze, so müssen diese ein Vielfaches des Hundegewichts aushalten. Bei Versuchen durchschlug ein größerer Hundedummy sogar den Vordersitz.
„Nach Erfahrungen der Unfallforscher werden die Verzögerungskräfte, die bei einem Unfall auftreten können, meist unterschätzt". Durch das plötzliche Stoppen bei einem Frontalaufprall können im Stadtverkehr je nach Geschwindigkeit Verzögerungen bis zum 17fachen der Erdbeschleuningung und auf der Autobahn bis zum 40fachen auftreten.
Um solch eine Gefahr für Mensch und Tier zu vermeiden, rät der Sicherheitsexperte deshalb dazu, den Hund nie ungesichert im Auto mitzunehmen; Abgesehen davon, dass der Gesetzgeber eine solche Sicherung ohnehin fordert. Denn nach § 23 der Straßenverkehrsordnung ist der Fahrer dafür verantwortlich, dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges durch die Ladung oder die Besetzung (auch Tiere) nicht beeinträchtigt wird. Bei Nichtbeachtung droht ein Verwarnungs- oder Bußgeld.
Gitter und Netze versagen bei Unfällen
Die Versuche zeigten, dass viele der üblichen Systeme nicht genügend schützen. Die häufig als geklemmte Gitter oder verspannte Netze ausgeführten Schutzsysteme können zwar verhindern, dass Bello nach vorne klettert, sind aber als Rückhaltesystem meist zu schwach und deshalb ungeeignet.
Aufgrund dieser Erkenntnis rät Carsten Reinkemeyer in einem Kombi den Hund immer im Kofferraum zu transportieren und diesen durch ein stabiles Gitter abzusichern. Noch besser schützt eine stabile Hunde-Transportbox. Auch für Limousinen gibt es stabile Gitter im Fachhandel zu kaufen, die die enormen Verzögerungskräfte im Falle eines Unfalles aushalten.
Welche Lösungen gibt es?
Für kleinere Hunde gibt es ein Anschnallgeschirr. Diese sind jedoch nicht optimal, da sei bei einem Unfall den Fahrer nicht wirklich schützen. Sie erfüllen aber die gesetzlichen Anforderungen.
Auch Schutzdecken auf der Rücksitzbank, die meist an den vorderen Kopfstützen befestigt werden, sind laut ADAC nicht wirklich geeignet, da sie zwar bei leichten Kollsionen einen gewissen Verletzungsschutz bieten, die Fahrzeuginsassen jedoch nicht schützen.
Besser ist da laut ADAC der crashtestgeprüfte Tiersicherheitssitz der Firma DoggySafe. Dieser kofferförmige Sitz wird mit dem Sicherheitsgurt, oder auch an den Isofix-Verankerungen auf dem Rücksitz befestigt. Das Tier (bis ca. 9 kg) wird darauf durch ein Geschirr beidseitig gesichert. Preis circa 150 - 200 Euro. Nachteil: Nicht alle Tiere lassen das mit sich machen. Am besten, Sie lassen sich im Fachhandel beraten. (mit Material der dpp-AutoReporter/rk)
Sieht schon süß aus. Diese Aufnahmen entstanden jedoch bei sehr geringem Tempo.
