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Suzuki Swift 1300 DDiS: Möchtegern-Mini für kühle Rechner

27.02.2008, 08:29

Hamburg/dpa. - Ganz flüchtig betrachtet sieht er tatsächlich ein bisschen so aus wie der neue Mini. Und obwohl er knapp 10 000 Euro vom Premiumanspruch des bayerischen Briten entfernt ist, geht auch der Suzuki Swift fast schon als modernes Lifestyle-Auto durch.

In der Stadt belegt der Diesel die Pole-Position

Der Kleine für deutlich weniger Geld macht aber nicht viel weniger Spaß. Deshalb könnten jetzt kühle Rechner nicht nur beim Kauf, sondern auch beim Betrieb der Stadtflitzers sparen: Denn nach Jahren der Monokultur bringen die Japaner den Möchtegern-Mini jetzt zu Preisen ab 14 100 Euro auch mit einem Diesel auf den Markt. Der in Lizenz gefertigte Common-Rail-Motor, den man bereits aus Fiat Panda und Opel Corsa kennt, schöpft zwar aus 1,3 Litern Hubraum nur 55 kW/75 PS und ist damit etwas schwächer als die drei zwischen 68 kW/92 PS und 92 kW/125 PS starken Benziner. Doch weil der Motor ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmetern (Nm) entwickelt, geht ihm so schnell nicht die Puste aus. Vor allem im Stadtverkehr macht der Selbstzünder deshalb eine gute Figur: Man ist beim Spurt an der Ampel meistens vorn dabei und bei der Jagd nach dem letzten freien Parkplatz oft in der Pole-Position.

Bei der Landpartie verblasst der Glanz

Jenseits des Ortschildes allerdings verliert der kleine Star ein wenig von seinem Glanz: Dort klingt der Motor etwas rau und ungehobelt. Außerdem braucht er für den Spurt auf 100 Kilometer pro Stunde (km/h) stolze 13,7 Sekunden und begrenzt damit naturgemäß die Zahl der Überholvorgänge. Die Höchstgeschwindigkeit dagegen ist mit 165 km/h auch auf der Autobahn vollkommen ausreichend. Der beste Trumpf des Kleinwagens ist allerdings sein magerer Verbrauch: Mit durchschnittlich 4,5 Litern ist er sparsamer als alle Benziner und muss mit einer Reichweite von rund 1000 Kilometern nur noch extrem selten zur Tankstelle. Außerdem beruhigen ein CO2-Ausstoß von 120 Gramm pro Kilometer (g/km) und der serienmäßige Partikelfilter das Umweltgewissen.

Sieben Zentimeter für den Fußgängerschutz

Parallel zur Premiere des neuen Motors hat Suzuki auch das Design überarbeitet, den Innenraum aufgewertet und die Ausstattung erweitert. Zwar erkennt man die frische Schminke für Scheinwerfer, Kühlergrill und Rückleuchten selbst auf den zweiten Blick nur mit Mühe. Doch ist der Zwerg zugunsten des Fußgängerschutzes mit dickeren Stoßfängern nun um sieben Zentimeter in die Länge gegangen, so dass er künftig 3,76 Meter misst.

Der Kofferraum wird eingeebnet

Dafür haben die Japaner noch einmal ein wenig am Alltagsnutzen gefeilt und den 201 Liter großen Kofferraum verbessert. Deshalb kann man das Tiefparterre hinter dem Stoßfänger jetzt mit einem variablen Ladeboden bedecken und die Rückbank leichter umlegen. Dann wächst das Ladevolumen auf 494 Liter und ist damit groß genug für einen Urlaub zu zweit.

Innenraum nicht schick, aber komfortabel

Innen wirkt der Swift mit seinen großen, grauen Kunststoffflächen zwar nicht einmal halb so charmant wie außen und ist in dieser Hinsicht meilenweit vom Mini entfernt. Doch kompensieren die Japaner das mit einem ordentlichen Platzangebot und einer überraschend umfangreichen Serienausstattung. Bis auf das 9990 Euro teure Basismodell fahren künftig alle Swift mit sechs Airbags und dem Schleuderschutz ESP vor. Der Diesel ist darüber hinaus grundsätzlich mit Klimaanlage, Sitzheizung und Zentralverriegelung ausgerüstet. Und für die Topversion gibt es neben Nebelscheinwerfern und Alufelgen auch ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, das man sonst eher aus viel größeren und teureren Autos kennt.

Fazit: Diesel-Freunde sollten gründlich rechnen

Mit der dezenten Modellpflege und vor allem mit dem neuen Diesel hat der Swift im Rennen gegen Autos wie Nissan Micra, Toyota Aygo, Skoda Fabia oder auch VW Polo, Opel Corsa oder Ford Fiesta ohne Zweifel wieder bessere Karten. Denn das Design ist schick, der Preis ist in Ordnung und die Technik wieder auf dem neuesten Stand. Doch so verlockend die Aussicht auf nur noch einen Tankstopp im Monat auch sein mag, sollten Dieselfreunde gründlich rechnen. Denn bei einem Aufpreis von knapp 2000 Euro muss man schon viel fahren, damit man mit dem teureren Motor unterm Strich tatsächlich etwas sparen kann.