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Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS: Ein kräftiges Raubein

Von Hans-Ulrich Köhler 02.06.2006, 18:20

Halle/MZ. - Extreme Steigungen lassen sich entspannt angehen und Gräben auch schon mal direkt durchfahren, denn die Überhänge des Wagens sind kurz und der Böschungswinkel reichlich. Zwanzig Zentimeter Bodenfreiheit beruhigen zusätzlich.

Das Auto hat einen Leiterrahmen, ausgelegt also auch für robuste Gangart über Stock und Stein. Die Kraftverteilung ist dabei per Drehknopf während der Fahrt in drei Varianten einstellbar, je nachdem wie die Kraft auf die Räder kommen soll, um sich aus Schlammlöchern und Spurrinnen winden zu können. Da macht der neue Vitara eine sehr gute Figur und lässt beim Fahrer bald Vertrauen in das gut 4,50 Meter lange Auto wachsen.

Angetrieben wurde der gefahrene Suzuki Vitara 1.9 DDiS (25 990 Euro) von einem Vierzylinder-Diesel von knapp zwei Liter Hubraum, der serienmäßig mit Partikelfilter ausgerüstet ist und so Euro 4 erfüllt. Der 129-PS-Selbstzünder - es gibt noch einen Vierzylinder-Benziner mit 140 PS - macht abseits der Straße besonderen Spaß, weil man seine 300 Nm Drehmoment schon bei geländefreundlichen 2 000 Umdrehungen abrufen kann.

Dabei ist er insgesamt ein recht rauer Geselle, nagelt, was das Zeug hält. Zäh dreht er hoch, will man auf der Autobahn die 150 km / h überschreiten, wird das recht beschwerlich. Oberhalb dieser Marke geht es vorwärts wie durch einen dicken Brei (Spitze 170).

Bei schnellem Tempo wird der 1,70 Meter hohe Wagen ziemlich laut, bei flotten Asphaltkurven ist die Wankneigung nachhaltig spürbar. Für Sicherheit sorgt serienmäßig ESP, das gerade auf rutschigem Untergrund Über- oder Untersteuern hilfreich ausgleicht. Im Schnitt kann man mit knapp sieben Litern Verbrauch auf 100 km rechnen, in der Stadt und in schwerem Gelände werden es nahe zehn Liter, die aus dem 66 Liter-Tank fließen.

Schwergängig und mit viel Kraft muss man die fünf Gänge reindrücken. Die Federung ist straff und lässt den Wagen nicht übermäßig ruhig laufen - ein rechtes Raubein, ein kerniger Typ fürs Gelände eben. Dabei ist er durchaus modisch verpackt, glatte Flächen, große Fenster, anspruchsvolle Front. Das Material innen wirkt weitgehend solide, nur die Griffmulden in den Türen sind schnell zerkratzt.

Das Platzangebot ist erfreulich groß. Hinten ist geradezu üppig Platz. Die Rückenlehne lässt sich mittels Schlaufen leicht entriegeln und umklappen. Zusammengefaltet mit der Sitzbank ist das ganze Paket senkrecht hinter die Vordersitze stellbar. So wächst der Kofferraum von 398 Liter Volumen auf 1 400 Liter, ein gutes Angebot.

Die schwere Tür mit Reserverad daran schlägt rechts an, das ist unpraktisch beim Laden. Zuladen darf man nur 350 Kilo in den 1,5 Tonnen schweren Geländewagen, den man vor allem als kräftigen, robusten Wühler in unwegsamem Gelände schätzen lernt.