Sportwagen: Sportwagen: Abgespeckter Kaiman

Stuttgart/MZ. - Aber auch der Kleine mit dem 2,7-Liter-Boxermotor statt der 3,4-Liter-Maschine im S-Modell macht Spaß. Zumal 245 PS noch immer eine durchaus ausreichende Motorisierung garantieren und den neuen Cayman in 6,1 Sekunden auf 100 km / h katapultieren. Auch die Endgeschwindigkeit von - je nach Getriebewahl - bis zu 260 km / h dürfte ausreichend sein, um den Fahrer zu überzeugen: Der Neue ist ein echter Porsche.

Dazu trägt auch der typische Sound bei, den der Motor erst verheißungsvoll brummelnd, dann angriffslustig fauchend und später kraftvoll röhrend von sich gibt. Einzig im unteren Drehzahlbereich wirkt der Cayman etwas verschlafen, was sich aber jenseits von 4 000 Motorumdrehungen in der Minute schlagartig ändert.

Auch deshalb ist das optionale Sechsganggetriebe der serienmäßigen Fünfgang- und auch der Tiptronic-Variante vorzuziehen. Empfehlenswert auch das Sport Chrono Paket für 742 Euro. Weniger, weil darin eine Sportuhr in der Mittelkonsole enthalten ist. Wohl aber wegen der Möglichkeit, per Knopfdruck den kleinen Flitzer noch agiler zu machen. Der Cayman hängt dann direkter am Gas, dreht hoch in fast ohrenbetäubende Drehzahlbereiche und nimmt das Stabilitätsprogramm etwas zurück. Besonders viel Vergnügen bereitet das auf kurvigen Landstraßen. Ohnehin ist der Cayman hier in seinem Element. Mit dem Mittelmotor-Coupé lassen sich atemberaubende Kurvengeschwindigkeiten erzielen. Dank einer ausgezeichnet verzögernden Bremsanlage kommt dabei auch in Grenzbereichen kein Gefühl der Unsicherheit auf.

Der Cayman verbindet Fahrspaß mit für einen Porsche ungewöhnlich hoher Alltagstauglichkeit. Das vom Modell Boxster übernommene Mittelmotor-Konzept eröffnet die Möglichkeit, Handgepäck in zwei kleinen Stauräumen vorn und hinten unterzubringen. Maximal lassen sich so 410 Liter Inhalt transportieren - immerhin genug für zwei Kisten Mineralwasser oder einen Koffer für den kleinen Urlaub zu zweit.

Ohne - reichlich bestellbare - Sonderausstattung - kostet der Cayman knapp 48 000 Euro. Das ist ein fairer Preis für ein Auto, das nicht nur wie ein Porsche aussieht, sondern sich auch so fährt. Ob rasante Kurvenfahrt auf der Landstraße, dominanter Auftritt auf der linken Autobahnspur oder gemütliches Cruisen in der Stadt: Der Cayman macht überall eine gute Figur.

Porsche will mit dem neuen Modell vor allem auch ein jüngeres und weniger finanzkräftiges Publikum ansprechen. Und darüber hinaus zielt das Angebot auf Käufer, die bisher auf Konkurrenzmarken gesetzt haben. Vieles spricht dafür, dass dieses Verkaufskonzept für den abgespeckten Renner tatsächlich aufgeht.