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Tempo runter, zur Not anhalten So verhalten sich Autofahrer bei Starkregen richtig

Im Sommer sind Wetterereignisse wie Starkregen keine Seltenheit. Wird man unterwegs im Auto davon überrascht, gilt es ruhig und besonnen zu reagieren. Oder im Idealfall: gar nicht erst loszufahren.

Von dpa 21.08.2025, 13:06
Land unter: Starkregen kann die Straßenverhältnisse binnen kurzer Zeit komplett verändern. Auto- und Motorradfahrer kann das in Stress versetzen.
Land unter: Starkregen kann die Straßenverhältnisse binnen kurzer Zeit komplett verändern. Auto- und Motorradfahrer kann das in Stress versetzen. Jörg Carstensen/dpa/dpa-tmn

Stuttgart - Eben war es noch so schön, doch plötzlich prasselt unaufhörlich Regen an die Scheibe und die Straße wird zur Wasserrutsche. Egal, ob unerwartet oder angekündigt: Starkregen verändert die Straßenverhältnisse „drastisch“, warnt die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Vor allem droht die Gefahr von Aquaplaning - das Auto schwimmt auf und die Räder verlieren den Kontakt zur Straße. Wie sollte man sich nun verhalten? Die GTÜ gibt Tipps:

Vor dem Losfahren - falls zu Hause bleiben keine Option ist:

  • Auf Wetterwarnungen achten: Vor allem die regionalen Wettermeldungen oder jene für die geplante Fahrtroute im Auge behalten. Unwetter und Starkregenereignisse werden nicht nur in den Wettervorhersagen erwähnt, sondern etwa auch von öffentlichen Warn-Apps für den Katastrophenschutz wie NINA und Katwarn via Push-Nachricht vermeldet. In solchen Fällen rät die GTÜ dazu, Fahrten nach Möglichkeit zu verschieben oder zumindest mit stark erhöhter Vorsicht zu fahren.
  • Es sei auch ratsam, bei Unwetterwarnungen das Auto an einer höhergelegenen Stelle zu parken. Besonders Tiefgaragen können sich bei wolkenbruchartigem Regen manchmal innerhalb von Minuten mit Wasser füllen. Dann besteht Lebensgefahr: In solchen Situationen sollte man auf keinen Fall mehr die Tiefgarage betreten. 

Unterwegs vom Starkregen überrascht:

  • Geschwindigkeit drosseln: Das ist schon bei schwächerem Regen das A und O und senkt die Gefahr für Aquaplaning. Nicht grundlos stünden etwa auf Autobahnen oftmals Schilder, die bei Nässe das maximale Tempo auf 80 km/h reduzieren. Dazu rät auch die GTÜ - allerdings nur als Faustregel.
  • Aufmerksam den Zustand der Straße im Blick behalten - drohendes Aquaplaning erkennen Sie so: Steht Wasser in Senken oder Spurrillen, kann das den Grauton des Asphalts verändern oder Spiegelungen hervorrufen. Auch aufspritzende Gischt von Vorausfahrenden ist ein deutliches Warnsignal für sehr viel Wasser auf der Straße. Dem Wasser in Spurrillen kann man durch leicht versetztes Fahren ausweichen.
  • Bei Aquaplaning: so wenig wie möglich bremsen oder lenken. Schwimmt der Wagen auf, verliert das Auto den Kontakt zur Straße. Man merkt es auch daran, dass die Lenkung ganz leichtgängig wird. Es kann auch sein, dass die Kontrollleuchte des elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) angeht und die Drehzahl des Motors hörbar steigt.
  • Nicht durch hohe Wassermassen fahren - sonst drohen mindestens technische Schäden: Wie tief es aber tatsächlich ist, lasse sich oft schwer abschätzen, schreibt der ADAC auf seiner Internetseite. So liege die sogenannte Wattiefe - bis zu der Autos schadlos durch Wasser fahren können, bei normalen Autos oft nur bei 20 Zentimetern. So könne ein Auto bereits bei mäßigem Wasserstand liegenbleiben oder von Wassermassen mitgerissen werden - und zwar selbst bei Schrittgeschwindigkeit. Also schon mal gar nicht mit Schwung durch das stehende Wasser fahren. Ansonsten kann auch Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors gelangen - es drohen schwere Motorschäden.