Seat Seat: Spanischer Bruder
Halle/MZ. - Sie haben den gleichen Geburtsort und sie gehen glatt als Zwillinge durch: der spanische Seat Alhambra und der deutsche VW Sharan. Beide Vans werden im VW-Werk Palmela (Portugal) gebaut, beide nutzen die gleiche Technik und ähnliches Design. Das neue Modell des spanischen Bruders des Volkswagen-Bestsellers geht nun am 2. Oktober an den Start. Es ist kein Auto, das große Emotionen auslöst, aber genau das bietet, was gerade Familien suchen: Platz ohne Ende.
Seat punktet aber nicht nur mit einem großzügigen Raumangebot, innovativen Detaillösungen, einem sicheren Fahrverhalten und wirtschaftlichen Motoren, sondern auch mit einem guten Preis- / Leistungsverhältnis. Dass Seat für den Alhambra erneut auf die Basis des neuen Sharan zurückgreift, ist eine Entscheidung, deren Hintergrund aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten umgesetzt wurde - und ein Vorteil für den Seat-Kunden.
Dass beim Alhambra mit spitzem Bleistift gerechnet wurde, ist klar, schließlich soll er kein Ladenhüter werden. Davor braucht Seat in einem wachsenden Segment keine Angst zu haben. "Der neue Alhambra ist das preiswerteste Auto seiner Klasse", so Seat Deutschland Chef Rolf Dielenschneider.
Der VW Sharan startet bei 28 875 Euro, der neue Seat Alhambra ist schon für 27 500 Euro zu haben - ohne Abstriche bei der Serienausstattung zu machen. Mit einer stattlichen Länge von 4,85 Metern ist der neue Alhambra gegenüber dem Vorgänger um 22 Zentimeter gewachsen und in der Breite um neun Zentimeter auf 1,90 Meter. Platz bietet er in Hülle und Fülle.
Ausbauen der Sitze entfällt
Als praktisch erweisen sich die Schiebetüren, die sich auch elektrisch betätigen lassen (Aufpreis 900 Euro). Wer möchte, kann den Alhambra als Siebensitzer mit drei Einzelsitzen in der zweiten Reihe und zwei Einzelsitzen in der dritten Reihe bestellen. Der Aufpreis von 1 440 Euro beinhaltet zudem eine getrennt regelbare Klimaanlage für vorn und hinten. Aufgrund des guten Raumangebots können selbst Erwachsene in der dritten Reihe angemessen sitzen. Dann ist der Gepäckraum aber auf 267 Liter minimiert.
Wird der Alhambra als Fünfsitzer genutzt, beträgt das Stauvolumen bis zur Höhe der Laderaumabdeckung gut nutzbare 809 Liter. Praktisch: Die fünf Einzelsitze können mit wenigen Handgriffen in den Wagenboden geklappt werden und ein Ladevolumen von 2 300 Litern steht zur Verfügung. Das lästige wie beschwerliche Ausbauen der Sitze gehört damit der Vergangenheit an. Wenn die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt wird, können Gegenstände mit einer Länge von bis zu 2,95 Meter durchgeladen werden. Dieser spezielle Beifahrersitz gehört zum Ablagen-Paket, das für die Ausstattung Reference 335 Euro kostet - serienmäßig beim Style.
Zum Verkaufsstart gibt es den neuen Alhambra in zwei Ausstattungen (Reference und Style) sowie mit drei Motorisierungen. Bei allen Versionen ist stets der Schriftzug "e Ecomotive" am Heck zu lesen, der mit serienmäßiger Start-Stopp-Automatik das hauseigene Effizienzpaket signalisiert.
Sparsamer und flotter Benziner
Auch wenn für das nächste Jahr fünf weitere Motoren für den Alhambra angekündigt werden, so bietet der 1.4 TSI (150 PS / 110 kW) mit seinem Twincharger-Prinzip von Kompressor und Turbolader eine gute Basis. Der Vierzylinder-Direkteinspritzer-Benziner ist nicht nur sparsam (7,2 Liter / 100 km), sondern auch flott (197 km / h Höchstgeschwindigkeit) unterwegs. Der 2.0 TDI ist ab 29 450 Euro zu haben, hierfür gibt es 140 PS (103 kW) und ein manuelles Sechsganggetriebe. Der 170 PS-TDI ist mit dem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Der Familien-Van verwöhnt mit guten Fahrleistungen - der Turbodiesel mobilisiert ein maximales Drehmoment von 350 Nm schon ab 1 750 Umdrehungen / Minute. Und er glänzt mit einem niedrigen Durchschnittsverbrauch.
Bleibt die Frage: Wo ist der Unterschied vom Alhambra zum Sharan? Die Antwort: Das spanische Markenlogo, der geänderte Kühlergrill, das Seat-Lenkrad und die Preisdifferenz. Manchmal können Unterschiede marginal sein.