Schutz Schutz: Gefahr durch Blendung
Halle/MZ. - Das gilt vor allem für die Blendung durch Sonne bei Tag und die Scheinwerfer anderer Fahrzeuge bei Nacht.
Der Tüv Rheinland in Köln hat im Rahmen einer Studie das Sonnenbrillen-Problem entdeckt. Insgesamt wurden in Frankreich, Deutschland und Großbritannien mehr als 3 000 Menschen befragt, was sie gegen Blendungen durch Scheinwerfer in den Rückspiegel tun. Vor allem in Großbritannien ist demnach der Griff zu den abgedunkelten Gläsern recht beliebt: Fast jeder Zehnte gab an, diese Hilfe in der Nacht zu nutzen. Auch insgesamt kam die Sonnenbrille als Blendhilfe auf Werte zwischen 5,8 und 6,6 Prozent.
"Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Mehrheit der Befragten durch Blendungen in den Spiegeln gestört fühlte", sagt Frank Schierge vom Tüv Rheinland. Doch die Sonnenbrille war nur eine der genannten Schutzmaßnahmen. "Einige Fahrer haben die Spiegel verstellt, andere den Kopf geneigt, oder sich mit Blinzeln zu behelfen versucht." Außerdem wurde gern die Hand genutzt, um den Blendeffekt abzuschirmen.
Während häufig zumindest der Innenspiegel abgeblendet werden kann, sind Blendungen im Außenspiegel oder durch die Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge nicht so einfach zu verhindern. Das liegt auch daran, dass laut der Deutschen Verkehrswacht immer noch rund 40 Prozent der Fahrzeuge Mängel an der Beleuchtung aufweisen - dazu zählen auch falsch eingestellte und somit blendende Scheinwerfer.
Doch Blendung ist nicht nur in der Nacht ein Problem. "Tagsüber kann sich ein Autofahrer geblendet fühlen, wenn er aus einem dunklen Tunnel in das helle Tageslicht fährt", sagt Bastian Roet vom Automobilclub von Deutschland (AvD) "Das gleiche gilt, wenn man bei Sonnenschein eine Allee entlangfährt." Denn hier kommt es durch die Bäume und die Lücken dazwischen zu einem ständigen Wechsel von Licht und Schatten. Das Problem durch die Blendung ähnelt einem auf den ersten Blick ganz anderen Effekt: "Das ist wie im Nebel", sagt ADAC-Sprecher Maximilian Maurer in München. Denn kurzfristig führt die Helligkeit dazu, dass der Fahrer nichts oder nur wenig sieht. Daher sind auch die grundsätzlichen Verhaltensregeln ähnlich: "Wenn man fast nichts mehr sieht, sollte man auf jeden Fall die Geschwindigkeit reduzieren und bremsbereit sein."
Je nach Situation können auch die in jedem Fahrzeug zu findenden Sonnenblenden helfen. Maximilian Maurer hat aber auch noch einen anderen Tipp parat: "Hat der Wagen eine Sitzhöhenverstellung, dann sollte man den Sitz nach oben verstellen." Auf diese Weise lässt sich der Schutzeffekt durch die Sonnenblenden optimieren. Außerdem wirkt dann die vordere Dachkante als zusätzlicher Blendschutz.
Bastian Roet weist darauf hin, dass das Sauberhalten der Frontscheibe ebenfalls einen erheblichen Einfluss hat. Innen oder außen verschmutzte Scheiben sorgen für Streulicht, das den Blendeffekt verstärkt.
Gutes Sehen kann auch bei einer weiteren Situation helfen: Gerade in den Sommermonaten sorgt die hell scheinende Sonne häufig dafür, dass Autofahrer an den Ampeln auf den ersten Blick nicht unterscheiden können, ob die Lichter gerade Rot, Gelb oder Grün leuchten.