Schneeketten Schneeketten: Maximal Tempo 50 ist erlaubt
HAMBURG/DPA. - Speziell in bergigen Regionenist die Fahrt schnell zu Ende, wenn die Bergstreckemit einer ordentlichen Schicht Schnee oderEis bedeckt ist. In so einem Fall hilft auchder beste Winterreifen in Verbindung mit modernstenelektronischen Fahrhilfen kaum weiter. Dannkommt vielmehr ein Hilfsmittel zum Einsatz,das in der automobilen Neuzeit fast schonvorsintflutlich wirkt - die Schneekette. LesenSie, was in Zusammenhang mit diesen Helfernwissenswert und zu beachten ist.
Schneeketten sind nicht gleichSchneeketten. Ursprünglich wurde zwischenSpurkette und Antriebskette unterschieden.Antriebsketten haben quer zur Lauffläche desReifens verlaufende Kettenstücke, die fürVortrieb an den angetriebenen Rädern sorgen.Spurketten werden an den gelenkten Rädernmontiert - sie verhindern ein seitliches Wegrutschen.Die heute gebräuchlichen Schneeketten fürPkw vereinen mit den in verschiedenen Richtungenverlaufenden Kettenstücken die Vorzüge beiderGrundprinzipien.
Kettentypen sind ein weiteres Unterscheidungsmerkmal.In der Regel finden sich im Angebot der HerstellerSeilringketten sowie Stahlring- oder Bügelketten.Welcher Typ und welches Modell sich für dieeigenen Anforderungen am besten eignet, zeigenTests, die von Automobilclubs und Fachzeitschriftenalljährlich zu Beginn der Wintersaison vorgenommenwerden. Hier finden sich auch Informationenzu den Schnellmontagesystemen, bei denen Adapterdie Montage erleichtern.
Radhäuser sind in modernen Fahrzeugenoft durch Räder mit großen Durchmessern undBreitreifen gut gefüllt. Nicht an jedem Fahrzeugdarf daher auch eine Schneekette montiertwerden, wenn die Standardbereifung aufgezogenist - es kann sonst zu Beschädigungen kommen.Aufschluss gibt die Betriebsanleitung. Auchdürfen Ketten oft ohnehin nur mit Reifen biszu einer bestimmten Größe gefahren werden.
Vorderachse oder Hinterachse -das ist oft die Frage, wenn es um die richtigeAchse zur Montage der Schneekette geht. DieAntwort lautet: Es muss in erster Linie dieangetriebene Achse sein. Bei Autos mit Allradantriebgibt es keine feste Regel. Am besten ist hierohnehin die Schneekettenmontage an allen Rädern.Im Zweifel hilft der Blick in die Bedienungsanleitung.
Montieren ist gar nicht so einfachim Schneetreiben und bei Temperaturen weitunter Null. Auch wenn das Aufziehen der Kettenweiter vereinfacht wurde, raten Experten dazu,die Montage am Reifen vor der Abfahrt beierträglicher Witterung zum Beispiel in derheimischen Garage zu üben.
Aufziehen und einfach losfahrenist falsch. Wichtig ist es vielmehr, nacheiner kurzen Fahrstrecke von 50 bis 100 Meternden Sitz der Ketten zu überprüfen. Sie solltennicht zu locker sitzen, da es sonst zu Beschädigungenim Radhaus kommen kann. Sitzen sie zu fest,wird unter Umständen der Reifen beschädigt.Um ihre Aufgabe zu erfüllen, sollen Schneekettenetwas Bewegungsspielraum haben.
Tempo ist mit aufgezogenen Schneekettenzweitrangig. Schnell fahren ist ohnehin verboten,erlaubt ist mit Ketten nur Tempo 50. Denndurch die Ketten wird der Bremsweg länger,auch das Fahrverhalten beim Lenken ändertsich.
Elektronische Fahrhilfen sind imZusammenhang mit Schneeketten nur begrenzthilfreich. So benötigt das Rad mit der KetteSchlupf, muss sich in den Schnee eingrabenkönnen, um den Wagen voranzubringen. Ein ESPsollte daher bei dicker Schneedecke vorübergehendabgeschaltet werden. Wie das geht - auch dassteht in der Bedienungsanleitung.
Demontiert werden die Ketten möglichstschnell, wenn die Strecke wieder frei vonSchnee ist. Sonst verschleißen die Fahrhilfensehr schnell. Empfehlenswert ist es, die Kettendann mit Wasser zu reinigen, abzutrocknenund zum Schutz vor Korrosion ein wenig einzuölen.So sind sie auch beim nächsten Schnee wiederschnell einsatzbereit und halten länger.