Renault Laguna Grandtour: Eleganter Abschluss inklusive
Hamburg/dpa. - Renault nimmt einen neuen Anlauf in der Mittelklasse: Nachdem der letzte Laguna vor allem durch schlechte Qualität und Mängel von sich reden machte, wollen die Franzosen mit der Neuauflage wieder das Vertrauen der Kunden gewinnen.
Der Kombi ist kein Langweiler
Neben der besseren Verarbeitung glänzt die Baureihe mit mehr Platz, moderner Technik für Sicherheit und Komfort und einem vornehmen Ambiente. Und auch die Preise gehen mit 21 300 Euro für das Basismodell in Ordnung. Nur das Design kann zumindest bei der Limousine nicht begeistern. Deshalb haben sich die Franzosen auf die Kehrseite besonnen und einen Kombi mit elegantem Abschluss nachgereicht. Für einen Aufschlag von 1000 Euro bietet der Laguna Grandtour nicht nur den größeren Kofferraum und die pfiffigeren Detaillösungen, sondern auch die elegantere Karosserie. Während die Limousine mit ihrem schräg auslaufenden Heck ein arger Langweiler ist und vor allem dem Hintermann mit einer gewissen Gleichgültigkeit begegnet, kann der Rücken des Kombis mit seiner eigenständigen Linie durchaus entzücken: Bereits über dem Fahrer geht die Silhouette in einen vorsichtigen Sinkflug, die Heckklappe beugt sich weit in Fahrtrichtung, und die Rücklichter funkeln wie die Augen einer Katze in der Nacht.
Mehr Platz als viele Wettbewerber
Natürlich dienen die harmonischen Linien nicht unbedingt der Maximierung des Raumes. Aber erstens führt auch Renault den Laguna als «Lifestyle-Kombi», zweitens ist er eher für die große Tour als den großen Einkauf gemacht und drittens bietet er noch immer mehr Platz als mancher Herausforderer. Nicht umsonst wurde das Auto auf 4,80 Meter gestreckt. Schon bei aufrechter Rückbank fasst der Laderaum 508 Liter. Wenn das nicht reicht, genügt ein Handgriff, und schon fallen die beiden Hälften der geteilten Rücklehne wie von Geisterhand nach vorn und geben einen ebenen Ladeboden für über 1500 Liter frei.
Viele praktische Details
Weil es beim Kombi auch um die kleinen Dinge des Alltags geht, haben die Entwickler mit viel Liebe zum Detail gearbeitet: Nicht nur die Dachreling ist deshalb serienmäßig, sondern auch ein paar abschließbare Regalboxen und die Taschenhaken an den Seiten. Außerdem gibt es eine halbautomatische Laderaumabdeckung, die man in einem maßgeschneiderten Fach im Souterrain verstauen kann. Und gegen Aufpreis verkauft Renault ein «Storage»-Paket, zu dem ein Trennnetz, ein Laderaumteiler und die separat öffnende Rückscheibe zählen.
Viel Platz auf allen Plätzen
Nicht nur die Ladung ist im Laguna gut aufgehoben. Auch die Passagiere reisen komfortabel. Man fühlt sich nicht unbedingt wie Gott in Frankreich, aber zumindest auf Anhieb zu Hause. Platz für Knie, Schultern und Kopf gibt es in beiden Reihen reichlich. Der Blick schweift über ein Interieur, das blassgraue Langeweile gegen glänzendes Chrom, vornehmes Holz oder zumindest hochwertig bearbeitete Kunststoffflächen eingetauscht hat. Dazu gibt es jede Menge Ausstattung: ESP, mindestens sechs und auf Wunsch acht Airbags sowie aktive Kopfstützen sorgen für ein gutes Gefühl der Sicherheit. Eine Chipkarte als Zündschlüssel garantiert freie Hände, Xenon- und Kurvenlicht stehen für allzeit gute Sicht, und ein schnelles Navigationssystem mit guter Bedienlogik sorgt für gute Orientierung.
Etwas mehr Biss würde nicht schaden
Während vor allem die deutschen Hersteller bereits in der Mittelklasse an ihrem sportlichen Image feilen und ihre Autos gerne straff auslegen, ist der Laguna sehr komfortabel abgestimmt und wirkt deshalb bisweilen ein wenig unkonkret und behäbig. Die Federung bügelt zwar jede Bodenwelle glatt, die Lenkung folgt sicher dem Kurs und die Bremsen bringen den Wagen schnell zum Stehen. Doch ein bisschen mehr Biss würde dem Laguna nicht schaden. Das gilt auch für einen Teil der Motoren: So ist zum Beispiel der 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS alles andere als schwach, und 340 Newtonmeter sind mehr als genug Drehmoment. Ein Sprintwert von 9,7 Sekunden oder eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h sind auch kein Grund zur Klage, und auch an dem Sechsgang-Getriebe gibt es nichts auszusetzen. Aber wirklich spritzig und schnell wirkt er nicht. Für die schnelle Landpartie ist der Laguna nichts. Auf langen Autobahnetappen dagegen fühlt man sich gut aufgehoben. Und bei einem Normverbrauch von 6,1 Litern kommt man immerhin mehr als 1000 Kilometer weit.
Vorschusslorbeeren im Garantievertrag
Die Erwartungen an den Laguna sind hoch. Das gilt nicht nur für den Absatz, sondern vor allem für Qualität und Kundenzufriedenheit. Davon profitieren auch die Käufer: Nicht umsonst hat Renault die Garantiefrist auf drei Jahre und 150 000 Kilometer verlängert.