Reise Reise: Gepäckstücke fressen viel Sprit
Halle/MZ. - Zusätzliches Gewicht ist eine der Hauptursachen für erhöhten Verbrauch. Nach Angaben des ADAC in München gilt, dass eine Zuladung von 100 Kilogramm einen Mehrverbrauch von durchschnittlich 0,2 bis 0,6 Liter auf 100 Kilometern nach sich zieht. Da kommt bei einer langen Autoreise einiges zusammen. Ähnlich wichtig wie das Gewicht ist die Frage, wo das Gepäck untergebracht wird. Ist der Lade- oder Kofferraum voll, wird gern auf andere Staumöglichkeiten wie Dachgepäckträger zurückgegriffen. Im Hinblick auf den Verbrauch ist das aber alles andere als optimal: "Am besten lässt man den Dachgepäckträger im Keller", sagt Almut Gaude, Sprecherin des Verkehrsclubs Deutschland.
Nach Angaben des ADAC kann sich je nach Fahrweise durch Dachboxen oder -gepäckträger sowie Ski- oder Fahrradträger der Durchschnitts-Verbrauch um zehn bis 50 Prozent erhöhen. Was das in Zahlen bedeuten kann, erläutert Almut Gaude: "Werden drei Fahrräder auf dem Dach transportiert, kann sich bei Tempo 100 der Verbrauch um vier Liter auf 100 Kilometern erhöhen." Und selbst ein unbeladener Skiträger führt zu einer Verbrauchssteigerung um etwa einen Liter. Weil aber gerade Fahrräder beliebte Reisebegleiter sind, wird sich mancher mit einem gewissen Mehrverbrauch abfinden müssen.
Allerdings lässt sich der Mehrverbrauch in Grenzen halten: "Wenn Räder auf solchen Trägern transportiert werden, sollte man alles demontieren, was zusätzliche Angriffsfläche bietet", rät Marion Steinbach von der Deutschen Verkehrswacht: Ohne Kindersitz, Packtasche und weiteres Zubehör bieten die Fahrräder dem Wind weniger Widerstand.
Eine Alternative zum Dachtransport der Räder ist der Heckträger. "Grundsätzlich erhöht ein Dachträger den Verbrauch mehr als einer am Heck des Autos. Das kann aber von Auto zu Auto unterschiedlich sein", sagt Sven Janssen, Sprecher des Automobilclubs von Deutschland.
Eine weitere Möglichkeit sind Dachboxen, die in der Regel einen geringeren Mehrverbrauch als herkömmliche Träger haben. Allerdings ist es nicht ratsam, den Großteil des Reisegepäcks dort zu verstauen. "Es ist nicht zu empfehlen, den Wagen zu sehr nach oben zu beladen", sagt Marion Steinbach. Denn einerseits wächst durch die zusätzliche Höhe die Seitenwindempfindlichkeit. Außerdem ändert sich das Fahrverhalten.
Schwere Gegenstände gehören deshalb grundsätzlich möglichst weit nach unten, Leichtes kann weiter oben verstaut werden. "Bei einem Kombi ist zu beachten, dass die schweren Gegenstände nahe an der Rücklehne platziert werden", rät Steinbach. So besteht nicht die Gefahr, dass sie bei einer starken Bremsung nach vorne schnellen. Ohnehin kommt es auf ein sicheres Verstauen des Gepäcks an. "Die Gegenstände dürfen nicht lose im Auto herumliegen", sagt Janssen.
Nicht zu vergessen ist vor dem Fahrtantritt laut Almut Gaude die Anpassung des Reifenluftdrucks an das erhöhte Gewicht. Entsprechende Hinweise stehen in der Bedienungsanleitung und meist auch auf einem Aufkleber in der Tankklappe. Der angegebene Wert sollte mindestens eingehalten werden, er darf aber auch etwas überschritten werden - das wird dann mit einer weiteren Verringerung des Spritverbrauchs belohnt.