Pause an Autobahnen Pause an Autobahnen: Jede fünfte Raststätte fällt beim ADAC-Test durch

Frankfurt/Main/dpa. - Rund jede fünfte Autobahn-Raststätte istbeim diesjährigen europaweiten ADAC-Test durchgefallen. 12 der 65geprüften Anlagen erhielten die Note «mangelhaft», wie der ADAC amMontag in Frankfurt mitteilte. Als einzige Raststätte wurde dieStation Medenbach Ost bei Wiesbaden mit «sehr gut» gewertet. Amschlechtesten schnitt die italienische Raststätte VentimigliaAutoporto Nord nahe der französischen Grenze ab.
Oft beklagten die Tester unzureichende Familienfreundlichkeit,mitunter aber auch die schlechte Hygiene. Insgesamt wurde nur knappein Drittel der getesteten Anlagen mit «gut» bewertet, Deutschlandschnitt dabei relativ gut ab.
Der Testsieger, die Mövenpick/Marché-Raststätte Medenbach Ost ander Autobahn Frankfurt-Köln (A 3), ließ laut ADAC nahezu keineWünsche offen. Die Anlage sei gut beschildert und sehr gepflegt. Sieverfüge über Picknickplätze und Liegestühle. Für Kinder gebe esdraußen und drinnen zahlreiche Spielgeräte und auch das Restauranthabe überzeugen können. Ein Minus gab es hier lediglich für nichtgekennzeichnete Fußgängerüberwege.
Der Kontrast fand sich in Italien, an der Ventimiglia AutoportoNord. «Die Missstände dort sind unglaublich, die Autofahrer könnengetrost daran vorbeifahren», sagte ADAC-Vizepräsident Max Stich. Sosei bereits die Zufahrt irreführend, die Toiletten extrem ungepflegtund für Behinderte nicht erreichbar. Auch fehlten Spielgeräte imAußenbereich oder Wickeltische.
Auf Platz zwei der Bestenliste im europäischen Vergleich kam dieAnlage Am Fichtenplan Süd am Berliner Ring (A 10). Die SchweizerStation Saint Bernard an der Autobahn A9 zwischen Lausanne undMartigny kam auf Platz drei. Den vorletzten Platz vergab der ADACebenfalls nach Italien an die Raststätte Magra Ost an der A 12(Livorno La Spezia). Drittletzter wurde die französische RaststättePhalempin West an der A 1 von Lille nach Paris.
Die meisten Anlagen legten nach Angaben des ADAC wenig Wert aufFamilienfreundlichkeit. Verbesserungspotenzial gebe es fast überall.«Dabei wäre es manchmal relativ einfach zu punkten: Die Shops mitBabywindeln und frischem Obst auszurüsten oder Außenanlagen,Restaurants und Toiletten sauber zu halten, kann doch nicht soschwierig sein.» Getestet wurden unter anderem die Sicherheit derAußenanlage, Familien- und Behindertenfreundlichkeit, Sauberkeit,Essen, Preise und Einkaufsmöglichkeiten.
Der ADAC empfahl Familien mit Kindern, sich auf die oftmalsunzureichende Ausstattung der Raststätten einzustellen. So gehörtenauf jeden Fall Spielsachen ins Gepäck, die während der Pausen dasToben ermöglichten. «Deshalb sollte man zum Beispiel einen Ball, einSpringseil oder Bocciakugeln dabei haben», sagte Andreas Hölzel vomADAC dem dpa-Themendienst. «Nach langem Sitzen haben Kinder einenunglaublichen Drang, sich zu bewegen», sagte Hölzel.
Der Raststättenbetreiber Tank & Rast, zu dem unter anderem derTestsieger bei Wiesbaden gehört, kündigte an, in den kommenden fünfJahren 400 Millionen Euro in den Ausbau des Serviceangebots und dieModernisierung der Betriebe zu investieren. Tank & Rast betreibt mitihren Pächtern rund 370 Raststätten an deutschen Autobahnen.

