Open-Air-Vergnügen Open-Air-Vergnügen: Retro-Roadster aus der Eifel

Mechernich/gms. - Der luftige Zweisitzer trägt nach Angaben seines Entwicklers RalfRudolph die Züge klassischer Le Mans-Rennwagen aus den sechzigerJahren und fällt deshalb mit einer Länge von 3,85 Metern und einerHöhe von 1,10 Metern ebenso kurz wie flach aus. Dabei ist derfreiwillige Verzicht auf alles Überflüssige für Rudolph das obersteGestaltungsziel. Die sanft geschwungene Karosserie hat keineunnötigen Schnörkel, innen gibt es nichts außer ein paarRundinstrumenten, einem griffig kleinen Lederlenkrad und zwei knappgeschnittenen Schalensitzen.
In der Grundversion fehlt sogar das Verdeck. Nur wer wirklich mitdem Wetter hadert, bekommt wahlweise eine Stoffhaube samtSteckscheiben für die Flanke oder sogar ein Hardtop. Dann gibt esstatt der rahmenlosen und eher als Alibi gedachtenPlexiglas-Frontscheibe auch einen echten Windschutz mit stabilemRahmen.
Technisch ist der Spyder ein Kind vieler Eltern: Derfeuerverzinkte Gitterrahmen und die Kunststoffkarosserie entstehen inEigenregie und auch die sehr direkte Fahrwerksaufhängung wurde selbstentwickelt. Doch Achsen und Lenkung stammen vom Golf, die Bremsen vomVW Passat und die Rückleuchten vom Fiat Coupé. Den wie bei allenkonsequenten Sportwagen direkt hinter den Rücksitzen montierten Motorhat Rudolph samt des Getriebes aus der Wolfsburger Passat/A4-Familieentlehnt - nur dass diesmal die Hinterräder angetrieben werden.
Dabei setzt der Kleinstserien-Hersteller, der auch noch einenNachbau im Stil des Karmann Ghia und einen Rodaster nach dem Vorbilddes Super Seven im Programm führt, auf den bekannten1,8-Liter-Vierzylinder. Der wird in jeder Leistungsstufe von 110kW/115 PS bis 165 kW/225 PS angeboten. Weil jedoch der Rudolph Spydermit einem Leergewicht von 810 Kilo weniger als die Hälfte etwa einesTT auf die Waage bringt, reicht schon die untere Leistungsstufe fürjede Menge Fahrspaß. Mit seinen 210 Newtonmetern (Nm) Drehmomentbeschleunigt der kleine Turbo den Zweisitzer nach Werksangaben inweniger als sechs Sekunden auf Tempo 100, erreicht eineHöchstgeschwindigkeit von 215 Stundenkilometern (km/h).
Während andere Exoten schon mit ihrem Preis eine gewisseAlleinstellung wahren, bleibt Rudolph mit dem Spyder auf dem Teppich.Seine Preisliste beginnt bei 63 000 Mark und liegt damit etwa auf demNiveau der Zweisitzer aus der Großserie. Dennoch ist Spyder-Fahrerndie ungeteilte Aufmerksamkeit gewiss. Denn bislang haben Rudolph undseine vier Mitarbeiter erst sechs Retro-Renner auf die Räder gestellt- und mehr als zehn pro Jahr sollen es auch künftig nicht werden.
Informationen: Rudolph Perfect Roadster, Veynaustraße 3, 53894Mechernich-Obergartzen, Tel.: 02256/37 82, Fax: 02256/37 83