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Opel Corsa OPC: Richtig auf Zack

11.04.2007, 06:36

Haar/dpa. - Opel schickt ein kompaktes Kraftpaket ins Rennen: Der Corsa OPC - die Abkürzung steht für Opel Performance Center - ist seit 1999 der sechste Wagen des Rüsselsheimer Herstellers, der als stärkstes Modell seiner Reihe die drei Buchstaben erhält.

Dreieck als wiederkehrendes Element

Der Kleine wurde mit der 1,6-Liter-Maschine aus dem Meriva OPC bestückt. Doch während der Vierzylinder im Minivan 180 Pferdestärken leistet, bringt er im Corsa 192 PS. Der Top-Corsa trägt ein auffälliges Sportdress. Als wiederkehrendes Element wird das Dreieck verwendet: Es findet sich am markanten Heck in Form eines mittigen Auspuffs ebenso wieder wie in den Außenspiegel-Befestigungen, zudem ist es in den großen Nebelscheinwerfer-Einfassungen, den 17-Zoll-Felgen sowie den Waben der Kühlluft-Öffnungen vorn untergebracht. In den Stoßfängern vorn und hinten gibt es angedeutete Luftschlitze, die Schweller sind scharf geschnitten und die Dachlinie endet in einem Heckspoiler.

Schalensitze gemeinsam mit Recaro entwickelt

Eine Besonderheit stellen die Schalensitze dar. Es sind die ersten ihrer Art von Opel und sind serienmäßig mit Seitenairbags bestückt. Die gemeinsam mit Recaro entwickelten Sessel sind bequemer als sie aussehen. Sie geben genügend Seitenhalt und haben eine eng anliegende Lehne. Das Lenkrad ist gewöhnungsbedürftig: Es ist unten abgeflacht und hat ausgeprägte Griffmulden. Sie zwingen den Fahrer geradezu, das Steuer wie ein Rennfahrer zu halten, weil es sich sonst unbequem anfasst. Die Uhren hinter dem Lenkrad tragen ein eher dezentes Ziffernbild mit blauen und roten Bereichen. Schaltet man die Zündung ein, sausen die Zeiger wie bei einem richtigen Rennwagen einmal zum Anschlag und zurück.

Kerniger Klang

Der 1,6-Liter-Motor klingt kernig. Er kommt mit viel Druck und ohne spürbares Turboloch aus dem Drehzahlkeller und hängt gut am Gas. Die Höchstleistung erreicht das Aggregat bei 5850 Touren. Das maximale Drehmoment von 230 Newtonmetern liegt zwischen 1980 und 5850 Touren an. Bei Vollgas-Zwischenspurts gibt es einen kurzzeitigen Overboost bis 266 Newtonmeter. 7,2 Sekunden braucht der Wagen auf Tempo 100, erst bei 225 km/h ist Schluss.

Direkte Lenkung

Die direkte Lenkung setzt kleine Bewegungen in Mittellage sofort auf dem Asphalt um und wird bei steigendem Lenkwinkel noch direkter - «progressiv-variabel» nennt Opel dieses Verhalten. Beinahe wie ein Go-Kart lässt sich der Corsa um Biegungen zirkeln. Die gelbe Kontrollleuchte des elektronischen Stabilitätsprogrammes ESP leuchtet dabei selten, da der Unterbau um 15 Millimeter tiefer gelegt und speziell abgestimmt wurde. Modifiziert im Vergleich zum Serien-Corsa wurde zudem die Hinterachse. Die 17-Zoll-Felgen mit 215er-Reifen tun ein Übriges für eine gute Traktion. Optional können auch 18-Zöller mit 225er-Reifen bestellt werden.

Fahrwerk schluckt Wellen gut

Das Fahrwerk ist nicht nur auf Sport getrimmt, sondern schluckt auch gut Wellen. Die Sechsgang-Schaltung lässt sich exakt bedienen, nur die Wege würde man sich kürzer wünschen und den Knauf griffiger und dünner. Der 192 PS starke Corsa OPC kostet 22 560 Euro. Dafür ist schon fast alles drin, was man sich wünscht, inklusive ESP, Nebellampen und 17-Zoll-Alufelgen.

Fazit: Ein kompaktes Kraftpaket

Ein Corsa mit 192 PS ab Werk? Vor ein paar Jahren war das noch unvorstellbar. Im OPC ist dieses Experiment jedoch gelungen. Die aggressive Optik, der ebenso starke wie spritzige Motor und das agile Fahrverhalten sind zu einem großen Ganzen abgestimmt worden. Doch auch im Alltag hat der kleine Opel genügend Qualitäten - was nicht nur den straffen und dennoch bequemen Schalensitzen zuzurechnen ist. Auch die Fahrwerksabstimmung ist ein gelungener Kompromiss. Ob die Wülste am Lenkrad nicht eine Nummer zu dick aufgetragen sind, ist Geschmackssache.