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Nissan Murano Nissan Murano: Der Auffällige unter den Wühlern

24.06.2005, 09:47

Halle/MZ/huk. - Unter den Autos, die aussehen wie ein Geländewagen, fällt der Nissan Murano auf. Fast ein wenig futuristisch mutet das Blechkleid an, voluminöse Formen, eine Front, die so wohltuend anders wirkt als bei der etablierten Konkurrenz, sehr mutig gezeichnet, sehr schön, unverwechselbar. Innen besticht der Wagen mit einem riesigen Raumangebot, vorn wie auch hinten.

Unter der weit vorgezogenen Frontscheibe tut sich viel Ablageplatz auf - nur was will man da hinlegen, ohne dass es ständig ungesichert hin und her saust? Etwas verloren wirkt der viel zu klein geratene Armaturenträger in dem ausufernden Formen. Edel wirkt das Interieur, gebürstetes Aluminium ist dezent eingesetzt, alles wirkt tadellos verarbeitet.

Der Murano wird, wie viele seine schönen Brüder, selten in schwerem Gelände leiden müssen. Für den Ausritt in freie Wildbahn ist aber solide Technik abrufbar, die die meisten Offroad-Probleme sicher löst. Allradgetrieben legt der Murano normalerweise 90 Prozent seiner Kraft auf die Vorderräder, nur im Bedarfsfall lenkt er sie auch nach hinten. Permanent auf allen vieren kann man natürlich auch unterwegs sein, dann ist die Kraft halbe halbe auf den Achsen verteilt.

Der gefahrene Murano hatte ein 3,5-Liter-Aggregat mit sechs Zylindern, ein Benziner. Der liefert 234 PS und erfreut mit einem Drehmoment von 314 Newtonmeter. Damit ist die Kraftfrage geklärt, es mangelt nie an Schubkraft, und für Tempo 200 ist der Wagen auch noch gut. Die Straßenlage ist gut. Der Motor läuft sehr kultiviert, in mittleren Drehzahlen geradezu flüsterleise. Die Automatik arbeitet akzeptabel, vielleicht ein wenig träge. Sie braucht aber immer einen deutlich spürbaren Moment, um - gerade beim Beschleunigen - schnell auf Drehzahl zu kommen. Im Handbetrieb macht der Murano mehr Spaß. Da kann man sechs Gänge hochdrehen, wenn man es möchte.

Zwei Tonnen ist der Wagen schwer, dazu die Zuladung von 440 Kilo - da gibt es ganz schön zu schleppen. Spätestens an der Tanksäule zahlt man dafür. Mit über 13 Liter ist ständig zu rechnen, die 9,5 Liter außerorts sind nicht sehr realitätsnah. Und in der Stadt ist der Murano ein Ärgernis: 17 Liter und mehr säuft der Motor. Gut, dass da das Spritfass 82 Liter aufnimmt.

Hochgebaut wie er ist, muss man sich auf deutliche Wankbewegungen des Murano in schnellen Rechts-Links-Kurven einstellen, aber das bleibt gut kalkulierbar. Klar wird bald, wie ein Pkw fährt sich der Murano nicht, obwohl gern davon gesprochen wird, diese SUV (Sport Utility Vehicles) führen sich fast wie eine Limousine. Recht auffällig neigt er bei entsprechender Fahrweise zu zeitigem Untersteuern. Die Serienausstattung ist erfreulich umfangreich. Airbags, ESP, ABS, Allrad, klar. Aber auch Klimaautomatik, Bose-240 Watt-Soundsystem, Navigationssystem, Bordcomputer, Bi-Xenon-Scheinwerfer und ein Riesen-Ladeabteil von 877 Liter. Witzig, aber nicht wirklich nötig ist die Rückfahr-Kamera. Das Komplettpaket gibt es ab 42 400 Euro.