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New Yorks Klassiker New Yorks Klassiker: Das Checker-Taxi kommt zurück

26.10.2015, 13:25
Das Checker-Taxi : Der Klassiker soll wieder auf die Straßen kommen.
Das Checker-Taxi : Der Klassiker soll wieder auf die Straßen kommen. Ampnet Lizenz

In den frühen 1980er-Jahren gehörten die knallgelben Checker-Taxis noch ebenso zum Bild der Millionenstadt New York wie Wolkenkratzer, Freiheitsstatue oder Central Park. Die klappernden Benzinsäufer wurden beinahe ausschließlich zur Verwendung als Taxi hergestellt. Nur etwa drei Prozent der Gesamtproduktion gingen an private Kunden. Obwohl an allen Ecken und Enden scheppernd wie ein Haufen alter Blechkanister war ihre Haltbarkeit legendär.

Am 18. Dezember 1999 wurde das letzte im regulären Taxi-Fahrdienst befindliche Checker Cab von Sotheby’s für genau 134.500 US-Dollar versteigert. Es hatte eine Gesamtlaufleistung von 994 050 Meilen (1,6 Millionen Kilometer) und sein Preis betrug 21 Jahre zuvor 9000 Dollar. Jetzt sollen die Nachfolger der einstigen Ikone in kleiner Stückzahl wieder neu aufgelegt werden.

Den Checker Cabs folgten als New Yorker Taxis zunächst der Chevrolet Caprice, später der Ford Crown Victoria. Im Mai 2007 schlug Bürgermeister Michael Bloomberg vor, ab 2009 nur noch Zulassungen für Hybrid-Taxis zu erteilen, was jedoch durch den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten untersagt wurde, weil deren Unterhaltskosten zu hoch und die Sicherheitsvorkehrungen zu gering waren. Auch der jüngste Anlauf wenig später, alle 13 000 Taxis durch rein elektrisch betriebene Fahrzeuge zu ersetzen, scheiterte.

Taxilizenzen für 690.000 Euro

Heute besteht die New Yorker Taxi-Flotte aus einem bunten, aber in der Farbe stets gelbem Gemisch aus Autos von General Motors, Ford, Mazda, Nissan, Toyota und sogar Volkswagen, viele davon als Hybrid oder Diesel. Und das Geschäft lohnt sich: Taxilizenzen werden unter der Hand mit bis zu 760.000 Dollar (circa 690.000 Euro) gehandelt.

Steve Contarino, Vice President von Adamson Industries und eng mit der Familie des einstigen Checker-Gründers, des russischen Immigranten Morris Markin, befreundet, erhielt kürzlich das Recht, den Namen für neue Autos zu benutzen. Zurzeit wird unter seiner Regie ein Fahrgestell für eine zwölf Passagiere aufnehmende sechstürige Stretch-Limousine entwickelt wie sie ähnlich einst auch als Taxi in New York unterwegs war.

Pro Jahr nicht mehr als 500 Autos

Contarino: „Für die Stretch-Ausgabe haben schon jetzt Hotels und Touristik-Unternehmen Interesse angemeldet, der Pick-up soll ein reines Spaß-Auto werden.“ Als Motor plant er ein Dieselaggregat von Chevrolet einzusetzen, aber die Auslegung des Fahrgestells lässt auch andere Maschinen zu. Auf jeden Fall aber sollen pro Jahr nicht mehr als 500 Exemplare des Retro-Automobils gefertigt werden. Nur so lassen sich laut amerikanischer Gesetzgebung teure Abgas- und Crash-Tests vermeiden.

Erste Prototypen sollen im kommenden Frühjahr fahren, für spätestens 2018 ist der Produktionsbeginn in einer neuen Fabrik geplant, wo es auch ein Checker-Museum mit Erinnerungsstücken und alten Original-Taxis geben soll. Der Preis für einen neuen Checker wird laut Contarino zwischen 50.000 und 70.000 Dollar (44.000 und 61.000 Euro) liegen. (mit Material von Ampnet)

Das Checker-Taxi in einer gestretchten Version.
Das Checker-Taxi in einer gestretchten Version.
Ampnet Lizenz