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MZ-Test: Hyundai Santa Fe MZ-Test: Hyundai Santa Fe: Für den sanften Ritt durch die Kiesgrube

Von Friedrich Dollenberg 25.01.2002, 16:49

Neckarsulm/MZ. - Üppige Wölbungen im Blech lassen den SantaFe größer erscheinen, als er eigentlich ist.Dabei ist der Geländewagen gerade mal so langwie ein 3er BMW, aber eben 1,65 Meter hochund die gewaltige Kühlerhaube gaukelt einKraftpaket vor. Der Vierzylinder-Benzin-Motorhat 146 PS und in der gefahrenen Version Allradan-trieb. Mit dieser Leistung ist der 1,7 Tonnenschwere Offroader erstaunlich flink unterwegs.12 Sekunden bis auf Tempo 100 gibt der Prospektvor und in der Tat, den Vortrieb empfindetman für so ein voluminöses Auto als sehr angenehm.Nur schalten muss man kräftig. Aus dem Drehzahlkellerheraus beschleunigen, das mag das Auto nicht.Der Verbrauch lag im MZ-Test zwischen 11,5und 14 Litern. Das ist heftig. Nehmen wirmal an, die vielen schnellen Autobahnkilometersind daran schuld. Denn der Hersteller gibteinen Schnitt von nur 9,8 Litern an.

Dem Santa Fe wird es gehen wie den meistenOffroadern - off road, abseits des Asphalts,sind sie höchst selten. Und auf der Straßespielt der hochbeinige Wagen durchaus Vorzügeaus. Ruhig liegt er auch bei höchster Geschwindigkeitauf der Autobahn. Die Übersicht vom hohenCockpit ist vorbildlich. Das verbucht mangern als Sicherheitsgewinn, man sitzt einfachüber den Dingen, hat beim Einparken nie Orientierungsprobleme.Der Wendekreis ist mit 11,60 Metern ziemlichgroß, aber da sich der Große gut rangierenlässt, wird das nicht lästig.

Die Platzverhältnisse innen, besonders hinten,wirken üppig und auch vorn hat man ein gutesRaumgefühl. Das Material im Inneren hat jeneoft schon kritisierte Billigplast-Anmutung,alles schön grau, wenn auch in Nuancen. DieFormgestaltung, die Schwünge und sanften Kantensprechen durchaus an. Man spürt, dass dasGrau mit mutiger Form lebendiger gemacht werdensollte.

Der Kofferraum, schön eben, hat 469 LiterVolumen, eine angenehme, wenngleich nichtüberragende Größe. Merkwürdigerweise misstder Laderaum bei umgelegten Rücksitzen (nichtso gut, schräge Ladefläche) nur 875 Liter,da ist mancher Kombi größer. Nervig ist derKlappmechanismus für die Rücklehnen - nurvom Laderaum bedienbar, unhandlich, fingernagelfeindlich.Gut indes die vielen Ablagemöglichkeit. Kleinigkeitam Rande: Endlich mal ein Auto mit wunderbarhellem Innenlicht.

Ausfahrten ins leichte Gelände, über zerfurchteFeldwege und glitschige Grashänge lassen sichwagen, Schlammlöcher und Wasserdurchfahrtenbrauchen einen prüfenden Blick, bevor mansie in Angriff nimmt. Denn Wunder kann derSanta Fe nicht vollbringen, obwohl er einenAllradantrieb besitzt. 19 Zentimeter Bodenfreiheitzeigen die Grenzen. Den Hinweis der Hyundai-Leute,dass leichtes Gelände das Revier ist, sollteman beherzigen. Aber dort macht er eine guteFigur. Vier einzeln aufgehängte Räder erlaubenkipplige Passagen , die den ungeübten Fahrerschon herausfordern.

Sitzt man doch mal leicht fest, hat man dieChance, mit den permanent getriebenen Rädernrauszukommen. Eine Visco-Kupplung leitet dieKraft dorthin, wo sie gebraucht wird. Drehendie Vorderräder durch, geht die Kraft nachhinten, da kann man schon mal aus Übermutbeschwingt durch die nächste Kiesgrube donnern.