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MZ-Neuvorstellung MZ-Neuvorstellung: Opel will mit Vectra wieder Gas geben

Von Thomas Geiger 26.10.2001, 14:14

Rüsselsheim/MZ. - Opel will in der Mittelklasse zurück an die Spitze der europäischen Zulassungsstatistik und setzt dabei mit neuem Selbstvertrauen auf die nächste Generation des Vectra, die ihr Debüt im März nächsten Jahres auf dem Genfer Salon feiert und schon wenig später in den Handel kommen soll. Erste Fotos und offizielle Informationen haben die Rüsselsheimer aber schon jetzt freigegeben.

Für die Autoschau in Frankfurt am Main hatte der neue Vorstandsvorsitzende Carl-Peter Forster in der Qualität noch erhebliche Mängel gesehen und die Premiere zurückgezogen. Nun beginnt die Offensive der Hoffnung verspätet zunächst mit einem klassischen Stufenheck, das dank eines um 60 Millimeter gewachsenen Radstandes, breiterer Spur und höherer Dachlinie (plus 52 Millimeter) ein deutlich großzügigeres Platzangebot verspricht als der Vorgänger.

Außen trägt der neue Vectra, für den in Rüsselsheim für rund 1,5 Milliarden Mark eine komplett neue Fabrik aus dem Boden gestampft wurde, vollkommen neue Züge, die mit riesigen Scheinwerfern, klaren Konturen und glatten Flächen eine neue Designphilosophie einleiten sollen, wenn er auch nicht solch spektakuläre Akzente setzt wie der neue Primera von Nissan beispielsweise. Und innen gibt es angeblich eine deutlich aufgewertete Materialauswahl und jede Menge neuer Funktionen. So verspricht Opel für den Vectra eine komplett neue Elektronik-Architektur, mit der im Vectra eine besonders leistungsfähige Klimaautomatik, ein breites Angebot an Kommunikations- und Infotainment-Geräten, achtfach elektrisch verstellbare Frontsitze, Regensensoren und Abstandsradars Einzug halten. Dazu gibt es ein erweitertes Sicherheitspaket mit der neuesten ESP-Generation, sechs Airbags und nochmals verbesserten Aktiv-Kopfstützen. Hochfeste Stähle, Magnesium und Aluminium drücken das Gewicht und steigern die Qualität und eine perfektionierte Schalldämmung sorgt für den angeblich besten Geräuschkomfort in dieser Klasse.

Ebenfalls ein Höchstmaß an Komfort verspricht das neue Fahrwerk der dritten Vectra-Generation, bei dem viel Aluminium die ungefederten Massen reduziert und eine neue Mehrlenkerhinterachse den idealen Kontakt zur Straße hält. Unter der Haube gibt es zunächst nur vier Vierzylinder-Motoren - zwei Benziner mit 90 kW/122 PS und 108 kW/147 PS sowie zwei Diesel, die auf 74 kW/100 PS und 90 kW/125 PS kommen. Geschaltet wird wahlweise manuell oder mit einem neuen Fünfgang-Automaten mit Tippfunktion.

Doch allzu lange werden sich die alten und die neuen Vectra-Fans mit dieser knappen Auswahl nicht begnügen müssen. Denn auf seinem erhofften Siegeszug soll der Passat-Gegner aus Rüsselsheim innerhalb der nächsten zwei Jahre mit zahlreichen Alternativen und Varianten auch neue Kundenkreise ansprechen. Deshalb planen die Motorenentwickler bereits jetzt mit V6- und Common-Rail-Aggregaten und die Designer spielen nicht nur mit Kombi und Fließheck, sondern auch mit einem Van als Nachfolger des glücklosen Sintra und den Plänen der IAA-Studie Signum2, die nicht umsonst auf der Vectra-Plattform steht. Und selbst ein Coupé im Stil des alten Calibra scheint derzeit denkbar.

Opel muss Gas geben, sonst zieht die Konkurrenz endgültig davon. "Im Durchschnitt wollen wir alle sechs Monate ein neues Modell auf den Markt bringen", versichert Opel-Chef Forster. Vom Erfolg des Vectra hängt viel ab. "Wir wollen mit ihm an die Erfolgsgeschichte in der Mittelklasse anknüpfen."