MZ-Fahrbericht Nissan Qashqai MZ-Fahrbericht Nissan Qashqai: Der moderne Stadt-Nomade
Halle/MZ. - Was Nissan auf die Räder gestellt hat, ist ein auffällig munteres Cross-Over-Modell. Das gilt einerseits für den optischen Anspruch wie andererseits auch für Motorisierung und Antrieb. Der Stadt-Nomade kommt auf den ersten Blick etwas hochbeinig daher. Allerdings spielt die SUV-gleiche Bodenfreiheit bei hohen Bordsteinkanten und besonders abseits befestigter Wege ihre Stärken wunderbar aus. Nissan setzt bei der Motorisierung auf vier Triebwerke. Die zwei Benziner mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum setzen 115 bzw. 141 PS frei. Beim Diesel geht der bekannte 1,5-Liter-Selbstzünder mit 106 PS sowie ein neuer Zwei-Liter-Motor mit bulligen 150 PS an den Start.
Im unmittelbaren Vergleich stand der kleine Diesel dem großen Benziner gegenüber. Fazit: Der Zwei-Liter-Benziner macht seine Sache hervorragend. Seidig und leise im Anzug, gefällt er besonders jenen, die mit brummigen Selbstzündern nicht sympathisieren. Das knapp 200 Nm starke Drehmoment hat mit dem 1,5 Tonnen schweren Wagen keine Probleme. Die stringente Kraftentfaltung löst ein sehr angenehmes Fahrgefühl aus. Allerdings sollten mindestens neun Liter Verbrauch eingerechnet werden.
Um 2,5 Liter günstiger ist der Diesel. Auch seine 240 Nm Drehmoment lassen sich nicht lumpen, verschaffen sich allerdings hemmungslos Gehör. Zudem wirkt der Antritt des Benziners eine Spur spontaner, während der Diesel immer erst auf die Atemhilfe des Turboladers warten muss.
Während der Benziner als Allrad-Modell orderbar ist, rollt der kleine Diesel (wie auch der kleine Benziner) nur als Fronttriebler vom Band. Auch wer meint, nie ins Gelände fahren zu wollen, wird überrascht sein von der deutlich besseren Traktion des Allradlers bereits bei feuchtem Pflaster oder im Anhängerbetrieb.
Im Innenraum beugt sich auch der Qashqai dem europäischen Automobilgeschmack. Die Verarbeitung von Kunststoff, Leichtmetall und Textilien ist gediegen und liebevoll. Auch ohne eigene Stilakzente ist Wohlfühlen garantiert. Der Wagen buhlt in den Ausstattungen Visia, Acenta und Tekna um den Kunden. Dabei reichen die Preise von 19 800 bis 30 140 Euro. Das ist nicht wenig Geld, doch in dem Segment nicht ungewöhnlich. Angesichts der geboten Qualität gehen die Preise aber in Ordnung.