MX-5 Roadster Coupé MX-5 Roadster Coupé: Helm statt Stoffmütze
Halle/MZ. - Mazda hat es mit dem MX-5 geschafft, eine Ikone zu produzieren. Was vor Jahren mit dem "stoffmützigen" MX-5 begann, fand jüngst die stilsichere Aufwertung im Roadster Coupé mit metallenem Klappdach. Den Käufer freut es, doch Mazda könnte ein Problem bekommen: Das Roadster Coupé hat das Zeug, seinem genetischen Zwilling den Rang abzulaufen.
Das Dach verschwindet nach flinker Entriegelung und weiteren (völlig unwichtigen) zwölf Sekunden elektrisch betrieben in einer speziellen Mulde vor dem Kofferraum. Bereits dieser Umstand hebt den MX-5 wohltuend von Mitbewerbern ab, die ihre Dächer oft zu Lasten des verfügbaren Lastenabteils im Heck verstauen. Optisch hat die Fest-Dach-Variante den Vorteil, dass die Kappe auch ohne wulstigen Kragenrest verschwindet und die Linie des Wagens nicht bricht. Im Fahrbetrieb fällt auf, dass das Roadster Coupé deutlich verwindungssteifer auftritt und die Vibrationen der Karosserie spürbar geringer sind. Genussvoller werden bei geschlossenem Verdeck auch schnelle Autobahnfahrten, da die Blechhaube den Geräuschpegel deutlich dämmt.
Der sportliche Zweisitzer fordert dem Fahrer keine automobile Umgewöhnung ab. Zwar mag nicht jeder mit einem Hecktriebler sympathisieren, doch der recht kurze Wagen (2,30 Meter Radstand) neigt nur bei abgeschaltetem ESP und rutschigem Untergrund zum Ausbrechen. Wer allerdings diese Unart (gekonnt!) provozieren will, kann atemberaubende Driften erleben. Dafür bietet sich immer an, schon beim Kauf den Geiz auszublenden. Cabrios und Roadster sind nur mit starken Motoren wirklich gut. Beim MX-5 ist das der Zwei-Liter-Benziner mit 160 PS. Bei Wunsch bringt der die Leistung über sechs Gänge an die Räder und lässt den Wagen nach jeder Kurve gieren. Der Verbrauch von knapp zehn Litern Super geht in Ordnung.
Klar sollte sein, dass der sportliche Zweisitzer dem Käufer auch Sportlichkeit abfordert. Man braucht zwar keine Grundausbildung im Geräteturnen, doch nur Menschen ohne Übergewicht gelingt der schneidige Schwung ins Cockpit. Das wiederum verströmt das Gefühl solider Gestaltung - von den Sitzen bis hin zu den fein gezeichneten Armaturen.
Der MX-5 geht in den Ausstattungen Emotion, Energy und Expression und den Motorisierungen 1,8 Liter (126 PS) sowie 2,0-Liter (160 PS) an den Start. Die Preise reichen (gerechnet auf Stoffverdeck) von 21 800 bis 28 200 Euro. Das elektrische Metalldach kostet 1 750 Euro Aufpreis.