Modell-Jubiläum Modell-Jubiläum: Mazda MX-5 feiert 25. Geburtstag

Der Mazda MX-5 ist ein Roadster nach klassischem Layout mit Frontmotor und Hinterradantrieb. Er wird seit dem Jahr 2000 im Guinness-Buch der Rekorde als meistverkaufter zweisitziger Sportwagen in der Automobilgeschichte geführt. Über 927.000 MX-5 wurden bisher ausgeliefert, davon über 113.000 Stück in Deutschland. Zahlen, die vor 25 Jahren kaum jemand für möglich hielt, als der MX-5 bzw. Miata, wie er in Amerika heißt, am 11. Februar 1989 auf der Chicago Auto Show seine Premiere feierte.
Der MX-5 war die Vision des amerikanischen Motorjournalisten Bob Hall und des Entwicklungschefs und späteren leitenden Direktors von Mazda, Kenichi Yamamoto. Die beiden Automobilenthusiasten hatten einen bezahlbaren offenen Roadster nach englischem Vorbild konzipiert, kombiniert allerdings mit der Ganzjahrestauglichkeit moderner Cabriolets und zuverlässiger Technik.
Eine Kreideskizze macht den Anfang
Eine Kreideskizze war die Keimzelle für die Entstehung des Roadsters. Auf einer eher zufällig an der Wand hängenden Tafel fassten der Publizist Bob Hall und der Ingenieur Kenichi Yamamoto im Februar 1979 das Ergebnis eines Gesprächs und Brainstormings zusammen. Yamamoto, der sich gerade über den Erfolg des Kreiskolbenmotor-Sportwagens Mazda RX-7 auf dem amerikanischen Markt freute, hatte Hall am Ende eines Interviewtermins gefragt, was Mazda als nächstes machen solle.
Für den Journalisten Hall war die Antwort klar. Der erschwingliche Roadster wartete auf ein Revival. Wachsende Anforderungen an Sicherheit und Komfort, aber auch die mangelnde Zuverlässigkeit vieler Typen hatten damals das Schicksal der offenen Zweisitzer gerade besiegelt. Wie aber einen neuen Roadster rentabel machen?
Fünf Jahre und zahlreiche Sportwagenstudien später war die Antwort gefunden und Mazda gab grünes Licht für die Entwicklung eines neuen preiswerten Roadsters. Inzwischen hatte Kenichi Yamamoto die Führung der Mazda Motor Corporation übernommen und sich bei Ausfahrten in den japanischen Hakone-Bergen durch einen Triumph Spitfire vom Roadster-Virus infizieren lassen.
Entwurf aus Kalifornien setzt sich durch
Der Mazda MX-5 sollte vor allem Amerika und dabei besonders die klimatisch begünstigten Staaten wie Kalifornien als Hauptabsatzmarkt gewinnen. Statt des ebenfalls angedachten Wankel-Motors wie im RX-7 wählten die Japaner schließlich doch einen traditionellen Hubkolben-Vierzylinder.
Inzwischen war Bob Hall zum Produktplaner im 1981 eröffneten kalifornischen Mazda-Entwicklungszentrum Irvine ernannt worden. Das Roadster-Projekt mit der Codenummer 729 nahm nun Formen an. In Irvine entstand das Konzept eines klassischen Zweisitzers mit Frontmotor und Hinterradantrieb, das sich gegen zwei japanische Parallelentwürfe mit Mittelmotor und alternativ Vorder- bzw. Hinterradantrieb behaupten konnte.
Shinzo Kubo (Japan) und Mark Jordan (USA) zeichneten unter der Leitung von Shigenori Fukuda (Japan) die Form des Roadsters. Eine formale Nähe zu englischen Vorbildern wurde dem MX-5 später nachgesagt. In der Tat ähnelte die erste Generation des Mazda MX-5 dem Lotus Elan. Mazda hingegen lobt bis heute die „eigenständige Linie“ seines offenen Zweisitzers.
Die erste Generation (1990 bis 1997)
Die erste Generation des Mazda MX-5 mit dem internen Seriencode „NA“ präsentierte sich mit markanten Klappscheinwerfern. Anfangs genügten dem MX-5 (3,97 Meter Länge, 955 Kilogramm Leergewicht) für den Fahrspaß 1,6 Liter Hubraum und 115 PS, ab dem Jahr 1995 zeitweise sogar 90 PS als Basismotorisierung.
Der erste MX-5 blieb über die gesamte Laufzeit von knapp neun Jahren fast unverändert bis zum Modellwechsel im Januar 1998 nach 431.506 Einheiten. Davon fanden 33.911 den Weg nach Deutschland.
Die zweite Generation (1998 bis 2005)
Weltpremiere feierte die zweite Generation (interner Code „NB“) auf der Tokyo Motor Show 1997. In Deutschland startete der neue MX-5 im Frühling 1998. Evolution ohne Veränderung des Charakters war die Vorgabe von Projektmanager Takao Kijima. Zu erkennen gab sich die zweite Serie des MX-5 vor allem an der Front mit mandelförmigen Scheinwerfern anstelle der Schlafaugen.
Unter der Motorhaube arbeiteten neue Vierzylinder-Motoren mit Vierventil-Technik. Zur Wahl standen ein 110 PS starkes 1,6-Liter-Aggregat und ein 140 PS starkes 1,9-Liter-Triebwerk. 2001 stieg dessen Leistung auf 146 PS, womit der MX-5 die auf manchen Märkten psychologisch wichtige 200-km/h-Marke knackte. Hinzu kam ein Sechs-Gang-Getriebe. In Deutschland fand die zweite Modellgeneration 50.923 Abnehmer.
Die dritte Generation (2006 bis heute)
Die dritte und aktuelle Generation des MX-5 mit dem internen Code „NC“ sollte wieder zurück zu den Ursprüngen führen – also ein handliches Leichtgewicht sein. Zugleich sollte im Innenraum etwas mehr Platz für groß gewachsene Fahrer geschaffen werden.
Zur Wahl stehen ein 160 PS starker 2-Liter- sowie ein 1,8-Liter-Motor mit 126 PS. Als zusätzliche Karosserievariante wurde Anfang 2007 das Roadster Coupé mit elektrisch faltbarem Hardtop eingeführt. In zwölf Sekunden öffnet oder schließt sich das feste Dach und legt sich hinter den Sitzen ab. Im Unterschied zu konventionellen Coupé-Cabrios bleibt das Kofferraum-Volumen des MX-5 erhalten.
Nach zwei Facelifts in den Jahren 2009 und 2012 und mittlerweile 927.000 verkauften MX-5 ist die vierte Modellgeneration bereits in Planung. (dmn, ampnet)




