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Test Mitsubishis Space Star lockt Sparfüchse

Der 3,85 Meter lange Kleinstwagen Space Star garantiert automobile Grundversorgung. Der Dreizylinder liefert 71 PS Leistung. Die Preise beginnen bei 11.990 Euro.

Von Hans-Ulrich Köhler Aktualisiert: 22.02.2024, 12:58
Der Kleinstwagen Mitsubishi Space Star
Der Kleinstwagen Mitsubishi Space Star Foto: HUK

Halle / Saale - Der Name dieses kleinen Mitsubishis war schon immer etwas irreführend, seit er 2013 auf den Markt kam und danach immer wieder modernisiert wurde. Er hat weder übermäßig „Space“ (Raum), noch ist er ein Star auf dem Automarkt. Aber er ist ein zuverlässiger Begleiter im Alltag, wenn man für ein Auto so wenig wie möglich Geld ausgeben möchte. Der Space Star gehört derzeit zu den preiswertesten Autos in Deutschland. Sein Konkurrent ist der Dacia Sandero. Der Einstiegspreis liegt bei 11.990 Euro (Version Basis).

Beim letzten Facelift wurde an Front und Heck ein klein wenig Hand angelegt. Im Kern blieb der Kleinstwagen, das was er schon immer war: ein nett anzusehender Mini, dessen äußere Form zeitlos ist und wahrscheinlich auch in zehn Jahren gefallen dürfte. Der Space Star liefert automobile Grundversorgung, aber das macht er ganz gut. Innen dominiert ringsherum Hartplaste. Das Armaturenbrett und die Anzeigen muten an, als wäre die Zeit vor 15 Jahren stehen geblieben. Aber die nötigsten Informationen werden zuverlässig geliefert, auch wenn der Weg zu ihnen heute putzig anmutet. Über in dünnes Stäbchen - drauf drücken - werden die einzelnen Information wie Reichweite, Kilometerstand, Durchschnitt, Reichweite oder Temperatur nacheinander abgerufen. Das kleine Display (sieben Zoll) rechts auf dem Armaturenbrett versprüht nostalgischen Charme und bietet außer Radioanzeige so gut wie keine Informationen. Navigation gibt es nicht, man kann aber das Handy als Wegweiser anschließen, das funktioniert zuverlässig.

In den Kofferraum passen 235 Liter.
In den Kofferraum passen 235 Liter.
Foto: HUK

Annehmlichkeiten wie Licht- und Regensensor, elektrische Fensterheber vorn sind an Bord. In der preiswerten Einstiegsversion „Basis“ gibt es keine Klimaanlage, kein Audiosystem und keine Zentralverriegelung, das kostet alles Aufpreis und war in der getesteten höheren Version „Select“ vorhanden. Außer dem per Gesetz obligatorischen ESP, einer bei Notbremsungen aktivierten Warnblinkanlage und Airbags (sechs) bietet der Space Star keinerlei Assistenzsysteme. Erst die Topausstattung hat einen Notbremsassistenten an Bord.

Mit 3,85 Metern Länge ist der Kleine natürlich in seinem Platzangebot limitiert. Vier Personen passen rein, gleichwohl es bei längerer Fahrt hinten nicht übermäßig komfortabel ist. Der Einstieg hinten ist knapp bemessen, aber man lernt schnell, wie man geschmeidig hineinkommt. Der Kofferraum ist ein Spar-Angebot, ganze 235 Liter bietet er an. Legt man die Lehnen hinten flach, werden es 912 Liter. Es entsteht eine gut nutzbare ebene Ladefläche. Durch die kompakten Maße und auch den kleinen Wendekreis ist der Wagen in der Stadt sehr handlich und dank großer Fenster überraschend gut zu überblicken.

Gefahren wurde der Wagen mit einem 71-PS-Dreizylindern und 1,2 Litern Hubraum, der einzigen verfügbaren Motorisierung. Das Signal ist klar: Mit mir kannst Du keine Bäume ausreißen. Geschaltet wird mit fünf Gänge per Hand. Eine CVT-Automatik gibt es ab Version „Select+“ (19.290 Euro), was die Sparidee freilich zunichte macht. Der Motor läuft für seine Größe kultiviert. Erst wenn man ihn auf Trab bringt, wird er markant hörbar, je schneller desto stärker. Da merkt man, dass es ein Brot-und Butter-Auto ist. Mit Anlauf schafft es 167 km/h. Gänge hochdrehen mag der Wagen nicht, wird aber dann halbwegs spritzig im Rahmen seiner Klasse. Laut Datenblatt dauert es 14 Sekunden, bis Tempo 100 erreicht wird. Aber die Sprintstärke ist ja nun wahrlich kein Kaufargument für einen solchen Typ von Auto. Immerhin: der kleine Motor fährt umweltfreundlich. Er steht mit einem Kohlendioxidausstoß von 113 Gramm pro Kilometer in der Liste.

Die einfache Konstruktion des Kleinstwagens spürt man beim Fahren. In Kurven wankt der Wagen, hüpft über Bodenwellen und die Federung auf schlechter Straße wird als bretthart wahrgenommen. Die Elastizität im vierten und fünften Gang ist begrenzt, im unteren Drehzahlbereich gibt es schlicht zu wenig Drehmoment. Wer dann nörgelt, sollte sich erinnern: 71 PS. Jagt man die Drehzahlen nicht immer hoch, kann man schon mal beim Verbrauch bei 5,8 Liter auf 100 Kilometer landen, das ist ein ordentlicher Wert für so ein Automobil. Zwingt man sich auf der Autobahn, stundenlang nicht die 130 zu überschreiten, bewegt sich der Space Star mit 5,4 Litern auf 100 Kilometern. Doch bei allen Grenzen: Wer sich darauf einstellt, dass er für vergleichsweise wenig Geld ganz unten im Auto-Ranking anfängt und nicht den letzten Schrei an Technik braucht, wird mit dem Space Star seinen Mobilitätsalltag zufrieden absolvieren können.

Technische Daten Mitsubishi Space Star, Basis:

Antrieb: 1,2 Liter-Benziner mit drei Zylindern

Leistung: 71 PS

Drehmoment: 102 Nm

Umwelt: Kohlendioxidausstoß 113 g/km.

Verbrauch im Test: 5,8 l/100 km

Schaltung: Fünf Gang-Handschaltung, Automatik Aufpreis

Spitzentempo: 167 km/h

Kofferraum: 235 l

Länge: 3,85 m

Preis: ab 11.990 Euro