Konzept-Pkw Konzept-Pkw: Die scheußlichsten Auto-Studien
Halle (Saale)/MZ. - Toyota hat bei der Internationalen Spielzeugmesse in Tokio (bis 17. Juni) zwei Studien eines dreisitzigen Elektroautos vorgestellt. Ingenieur Kenji Tsuji und Designer Kota Nezu präsentierten den 2,70 Meter kurzen und 1,30 Meter breiten Flitzer im Spielzeug-Design.
Das Prinzip der Studie erinnert ein wenig an die Mister Kartoffelkopf Puppen: Das Aussehen lässt sich verändern, indem Teile abgenommen und ausgetauscht werden. So bekommt der Camatte zwar keine Knollennase oder Glotzaugen, aber ein komplett neues Design. Dumm nur, dass die Varianten – ähnlich wie bei Mister Kartoffelkopf – alle lächerlich aussehen.
Als Camatte-Sora wirkt der Elektro-Flitzer wie ein Spielzeug-Hotrod von der Supermarktkasse. In der Variante Daichi sieht der Wagen aus wie eine Lego-Duplo-Version des VW Kübelwagens. Was Toyota als „Konzept für die jüngere Generation“ bezeichnet, ist wohl eher ein Konzept für die Schublade.
Studien als Technologieträger
Manche Studien zielen gar nicht darauf ab, mit ihrem Design zu punkten. Sie sind Technologie-Träger oder präsentieren neue Innenraum-Konzepte. Diese Neuerungen kommen dann Jahre später in der Form weitaus gefälliger gestalteter Fahrzeuge auf den Markt. So trug der umstrittene „Offroadster“ BMW Z18, der eher anmutete wie eine Kreuzung aus Auto und Motorboot, als Prototyp 1995 bereits einen ähnlichen Antriebsstrang wie der spätere BMW X5.
Andere Konzept-Autos dienen dem bloßen Effekt. Sie sorgen für Aufmerksamkeit, sind aber weit entfernt von allem, das sich in absehbarer Zeit produzieren und verkaufen ließe. Ein Beispiel dafür ist der kastenförmige Honda Fuya-jo, der 1999 auf der Tokyo Motor Show präsentiert wurde. Was der Form nach aussieht wie eine hochkant aufgestellte Gemüsekiste, beherbergt im Inneren auf kleinster Fläche einen Party-Raum für vier Personen.
Form oder Funktion
Einige Auto-Studien sind deshalb so besonders hässlich, weil die Form klar der Funktion untergeordnet ist. Ein Beispiel dafür ist der Fiat Ecobasic, der im Jahr 2000 auf dem Genfer Salon als Dreiliter-Auto präsentiert wurde, das auf viel Platz, Gewichts- und Spritersparnis sowie einen möglichen Marktpreis von nur 5.000 Euro ausgelegt war. Wer sich heute einen Fiat Multipla anschaut, entdeckt im Design leider Parallelen zum Ecobasic, der nie in Serie gebauten eierlegenden Wollmilchsau.
Ja, und manche sündhaft hässliche Studie ist auch einfach so wieder in den Schubladen der Hersteller verschwunden – weil sich eben doch nicht jede Idee als gut und erst recht nicht als schön genug erweist, um sie gleich in Serie zu produzieren.