1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Gebrauchtwagen-Check: HU und Co.: Was der gebrauchte Kia Rio kann

Gebrauchtwagen-Check HU und Co.: Was der gebrauchte Kia Rio kann

Den Kia Rio gibt es nicht mehr als Neuwagen, er ist nur noch gebraucht zu bekommen. Für Interessenten empfehlen sich vor allem die jüngeren Jahrgänge - auch wenn diese ein Mangel häufiger trifft.

Von Stefan Weißenborn, dpa 30.05.2025, 00:05
Trotz aller Individualität beim Geschmack: Es lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wer den Kia Rio einen attraktiven Kleinwagen nennt.
Trotz aller Individualität beim Geschmack: Es lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wer den Kia Rio einen attraktiven Kleinwagen nennt. Weigl/Kia/dpa-tmn

Berlin - Man kann nach einem Opel Corsa Ausschau halten, nach einem Ford Fiesta, einem VW Polo oder - bleibt man in der Kleinwagenklasse, möchte den Preis aber etwas niedriger ansetzen - einem Kia Rio.

Mindestens gut zwei Jahre sind Gebrauchte alt. Denn als Neuwagen gibt es den Südkoreaner nicht mehr - auch das ist ein meist preissenkender Faktor. Zudem gibt es bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) recht gute Noten, vor allem für jüngeren Modelle.

  • Modellhistorie: Die dritte Generation des Kia Rio kam in Deutschland 2011 auf den Markt und wurde 2015 geliftet: LED-Heckleuchten, neue Stoßfänger, ein neuer Touchscreen fürs Infotainment.
  • Karosserie und Varianten: Nummer drei gab es noch als Drei- und als Fünftürer, den Nachfolger nur noch mit fünf Türen. Weitere Varianten beider wurden aufgelegt, in Europa aber nicht vermarktet: eine Stufenheckvariante und ein höher gelegtes Modell auf Rio-Basis. Der allererste Rio kam übrigens im Jahr 2000 in den deutschen Handel, dieser auch hierzulande als Stufenheck.
  • Abmessungen (laut ADAC): 3. Generation: 4,05 m x 1,72 m x 1,46 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 288 l bis 923 l; 4. Generation: 4,07 m x 1,73 m x 1,45 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 325 l bis 1.103 l.
  • Stärken: Die jüngere Generation ist die bessere, der „Auto Bild Tüv-Report 2025“ schreibt: Kia habe erfolgreich nachgebessert. Heißt: Die Achsaufhängung der vierten Generation sind jetzt top. Bei beiden Auflagen schneiden auch die Antriebswellen und die Lenkanlage gut ab, die Bremsschläuche machen fast nie Probleme. Rost am Fahrwert hat Seltenheitswert. Beim Rio IV zeigt sich zudem die Abgasanlage fast mängelfrei.
  • Schwächen: Schon zum ersten HU-Termin machen Federn und Dämpfer mit erhöhten Beanstandungsquoten negativ auf die aufmerksam. Als Schwachstelle beim Fahrwerk kommen ab der vierten HU marode Lenkgelenke beim Rio III hinzu, der auch bei Rückleuchten und Blinkern Federn lässt. Verstelltes Abblendlicht und Probleme mit den Scheinwerfern treffen beide Generationen zu oft.
  • Pannenverhalten: Mal gut, mal weniger gut, die Bilanz des Rio in der ADAC-Pannenstatistik ist gemischt ohne Ausreißer ins Negative. Mit Plätzen im Mittelfeld schneiden Exemplare der Erstzulassungsjahre 2016, 2021 und 2022 noch am schlechtesten ab. Als gut stuft der Club nach Auswertung seiner Daten Rios von 2012 bis 2015 sowie 2017 bis 2020.
  • Motoren: 3. Generation: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 62 kW/84 PS bis 80 kW/109 PS; Diesel (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 55 kW/75 PS und 66 kW/90 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

  • Rio 1.2 Sensation, Fünftürer, (6/2016); 62 kW/84 PS (Vierzylinder); 99.000 Kilometer; 5.327 Euro.
  • Rio 1.0 T-GDI GT Line, Fünftürer, (6/2018); 88 kW/120 PS (Dreizylinder); 80.000 Kilometer; 12. 984 Euro.
  • Rio 1.1 CRDi Attract, Fünftürer, (6/2014); 55 kW/75 PS (Dreizylinder); 167.000 Kilometer; 3.685 Euro.