Gesundheit und Verkehr Gesundheit und Verkehr: Kiffer am Steuer haben es immer schwerer

München/dpa. - Das sagte derVerkehrsjurist Markus Schäpe vom ADAC in München am Mittwoch in einemdpa/gms-Gespräch. Wer erwischt wird, müsse nicht nur mit harteStrafen rechnen, sondern gefährdet auch sich und andereVerkehrsteilnehmer. «Die Polizei kennt inzwischen häufig die Zeitenund Lokalitäten, wo die Jugendlichen sich treffen und Haschischkonsumieren», sagte Schäpe. Deshalb sei die Zahl der wegenDrogenkonsums verurteilten Fahrer zuletzt stark gestiegen.
Hat der kontrollierende Polizist einen Anfangsverdacht, macht ereinen Schnelltest, bei dem der Schweiß des verdächtigen Fahrers aufdrogentypische Substanzen geprüft wird. Fällt der Test positiv aus,folgt nach Schäpes Worten ein Bluttest - und dann gegebenenfalls derGang zum Gericht.
Die Strafen für den verbotenen Cannabiskonsum am Steuer sind nichtzu unterschätzen: 250 Euro und der sofortige Entzug des Führerscheinsseien nur der Anfang, sagte Schäpe. Um wieder fahren zu dürfen, mussder Betroffene eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) -im Volksmund «Idiotentest» genannt - über sich ergehen lassen.
Fahranfänger, die in der Probezeit durch Drogenkonsum am Steuerauffallen, trifft es doppelt: Zu den für alle geltenden Strafen kommtnach Schäpes Worten bei ihnen noch ein Aufbauseminar für Alkohol- undDrogentäter hinzu, an dem sie teilnehmen müssen. «Und die Probezeitverlängert sich von zwei auf vier Jahre.»
Sich bekifft ans Steuer zu setzen, ist deshalb so tückisch, weilin diesem Zustand die Umwelt anders wahrgenommen wird als sonst,erklärte der Experte: «Erkennt man zum Beispiel eine Ampel alsgrün, obwohl sie noch rot ist, wird das gefährlich.»
