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Geländewagen Geländewagen: Einfach nicht zu stoppen

Von Thomas Geiger 11.08.2006, 08:09
Anleihen beim großen Bruder - der Land Rover Freelander erhält künftig Designmerkmale des Discovery. (Foto: dpa)
Anleihen beim großen Bruder - der Land Rover Freelander erhält künftig Designmerkmale des Discovery. (Foto: dpa) Land Rover

Bad Homburg/dpa. - Denn nochkommen in Deutschland die meisten Autofahrer auch ohne Allradantriebund erhöhte Bodenfreiheit ans Ziel. Trotzdem wächst die Nachfrage undmit ihr das Angebot für so genannte Sports Utility Vehicles (SUVs).

«Diese Entwicklung hat mehrere Gründe», sagt Henner Lehne vomPrognoseinstitut CSM Worldwide in Bad Homburg (Hessen). Zum einenseien Geländewagen Lifestyle-Produkte, mit denen sich Kunden einmodisches Image geben. Daneben suggerierten die Fahrzeuge mehrSicherheit und hätten eine höhere Sitzposition mit besseremÜberblick, was von der weiblichen Kundschaft geschätzt werde.

Die Hersteller haben daher ihr Angebot erweitert. Ein Beispielliefert Jeep: «Wir haben mit unseren bislang drei Modellen vor allemdie hart gesottenen Offroad-Kunden bedient - aber vor allem dieEinsteiger an Fahrzeuge wie den Toyota RAV-4 verloren», sagtAuslandschef Thomas Hausch und kündigt vier neue Modelle an. Nachdemder Commander als kantiger «Bruder» des Grand Cherokee das Programmnach oben abrundet, soll der Compass für etwa 20 000 Euro denEinstieg erleichtern. Und weil der Wagen rund und sportlich gestaltetwurde, gibt es laut Hausch später die gleiche Technik zum ähnlichenPreis im neuen Patriot auch für Freunde klassischer Kanten.

Doch kompakte Geländewagen stehen auch andernorts hoch im Kurs. Sosteht bei Opel der neue Antara in den Startlöchern. Die Preise fürden Fünfsitzer beginnen nach Werksangaben bei 26 850 Euro. Bereitsfür 22 490 Euro gibt es das Auto mit modifiziertem Design sowie mitdritter Sitzreihe oder ohne Allradantrieb auch als Chevrolet Captiva.

Vom Format her in der gleichen Liga spielt der BMW X3, der nachBMW-Angaben in München diesen Sommer eine Überarbeitung erfährt undim September an den Start geht. Die Preise beginnen bei 33 500 Euro.Ebenfalls hochwertiger soll der neue Freelander werden, den LandRover im Herbst einführen will. Die zweite Generation wird «wohl auchin der 30 000 Euro-Klasse» antreten, heißt es.

Gerne dürfen es in diesem Herbst auch Abenteuerautos im XXL-Formatsein. So holt Mercedes für Preise ab 63 884 Euro den GL nach Europa.Der große «Bruder» der M-Klasse ist 5,09 Meter lang und soll mit biszu sieben Sitzen unter anderem gegen den Audi Q7 antreten. Imdirekten Wettbewerb dazu steht der neue Cadillac Escalade, der nachAngaben von Sprecher Werner Röser im Herbst nach Deutschland kommensoll.

Dazu gibt es nach Informationen aus den jeweiligen Unternehmennoch in diesem Jahr einen Generationswechsel für den BMW X5, einerstes Facelift für Porsche Cayenne und VW Touareg sowie eine dezenteÜberarbeitung für den Land Rover Defender.

Zwar mag es in den Alpen gute Gründe für den Kauf solcherFahrzeuge geben. Doch mit rationalen Überlegungen ist der Boom derGeländewagen nicht zu erklären. Die Entscheidung für ein SUV fälltlaut CSM-Experte Lehne vor allem im Bauch: «Obwohl die meisten Käufernicht im Traum daran denken würden mit ihrem Fahrzeug ins Gelände zufahren, schätzen sie dieses "Nichts-kann-mich-stoppen"-Gefühl, wennsie in ihrem Geländewagen durch die Stadt fahren.»